Wer ist Torsten Burmester? Das ist der OB Kandidat der SPD in Köln

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18. September 2025

Wer ist Torsten Burmester? Das ist der OB Kandidat der SPD in Köln

Am 28. September kommt es zur Stichwahl um den Posten des Köln OB. Bei der Kommunalwahl haben Berivan Aymaz (Grüne) und Torsten Burmester (SPD) die meisten Stimmen erhalten und treten gegeneinander an. Ich möchte euch beide Kandidaten hier vorstellen, mit dem Fokus auf das, was sie bislang gemacht haben und was sie mitbringen.

Wer ist Torsten Burmester, der für die SPD antritt? Hier lest ihr mehr über seine bisherigen Stationen und wie er mit Köln verbunden ist.

Herkunft und frühe Jahre

Geboren wurde Burmester am 15. Januar 1963 in Uchte, Niedersachsen. Wenig später zog die Familie nach Remscheid. Der Vater arbeitete im städtischen Krankenhaus, die Mutter als Reinigungskraft im Rathaus. Burmester beschreibt seine Kindheit als „einfach, aber gut“. (Foto: Jörg Hüster)

Nach dem Abitur entschied er sich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr, absolvierte eine Offiziersausbildung und begann anschließend ein Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln. Dort machte er 1992 sein Diplom als Sportlehrer. Eine Weiterbildung am Institut der deutschen Wirtschaft rundete die Ausbildung ab.

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Erste Stationen in Politik und Verwaltung

Seine berufliche Laufbahn begann Mitte der 1990er-Jahre in Diensten der SPD. Burmester war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Wilhelm Schmidt, später Referent im SPD-Parteivorstand und bei der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Im Bundestagswahlkampf 1998 gehörte er zum Team der „Kampa“, das Gerhard Schröders Wahlkampf organisierte. Nach dem Regierungswechsel wurde er 2002 persönlicher Referent für Sportpolitik im Bundeskanzleramt.

Mit der Abwahl von Rot-Grün 2005 wechselte Burmester ins Bundesinnenministerium und übernahm eine leitende Funktion in der Sportabteilung. 2010 zog es ihn in die Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen.

Zunächst arbeitete er im Schulministerium, dann im Wirtschaftsministerium, wo er verschiedene Abteilungen leitete, zuletzt für Wirtschaftsrecht. In dieser Zeit vertrat er das Land auch in den Aufsichtsräten der Kölnmesse und der Duisburger Hafen AG. Sein Beamtenrang: Ministerialdirigent.

Wechsel in den Sport

Nach fast zwei Jahrzehnten in Politik und Verwaltung wechselte Burmester 2020 als Generalsekretär zum Deutschen Behindertensportverband. Zwei Jahre später folgte der Sprung an die Spitze des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Als Vorstandsvorsitzender trug er die operative Verantwortung für den größten deutschen Sportdachverband.

Die Amtszeit endete abrupt: Im Dezember 2024 wurde Burmester abberufen. Ein Bericht der Ethikkommission hatte dem Verband unter seiner Leitung Fehler im Umgang mit der Bewerbung für die World Games 2029 vorgeworfen.

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Kritisiert wurden unklare Abstimmungen und mangelnde Dokumentation. Burmester räumte Kommunikationsprobleme ein, betonte aber, nach bestem Wissen gehandelt zu haben.

Kandidatur für Köln

Nur wenige Wochen später präsentierte die Kölner SPD Burmester als ihren Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl 2025. Der Parteivorstand nominierte ihn einstimmig, die Delegierten bestätigten ihn im Mai.

Die Sozialdemokraten setzen damit auf einen Bewerber, der Verwaltung von Grund auf kennt, aber nicht Teil des lokalen Politikbetriebs ist.

Burmester selbst erklärt seine Motivation mit klaren Worten: „Ich will anpacken. Ich will verändern.“ In seinen Reden konzentriert er sich auf die klassischen Themen einer Großstadt: Verkehr, Sauberkeit, Sicherheit, Wohnungsbau.

Köln müsse, so Burmester, als Millionenstadt besser funktionieren. Dabei stellt er einen neuen Führungsstil in Aussicht: klare Ziele, mehr Verantwortung für Mitarbeitende und eine Verwaltung, die Fehler offenlegt und daraus lernt.

Verbindung zu Köln

Auch wenn er in Niedersachsen geboren wurde, ist Köln seit fast vier Jahrzehnten Burmesters Lebensmittelpunkt. Mitte der 1980er-Jahre kam er zum Studium an die Sporthochschule – und blieb. Heute lebt er mit seiner Frau und zwei Töchtern in Rodenkirchen. „Köln ist mein Zuhause – seit fast 40 Jahren. Wir lieben diese Stadt“, sagt er.

Neben seinem Beruf ist Burmester in der Stadt ehrenamtlich verankert: im Hochschulrat der Deutschen Sporthochschule, im Rollstuhlbasketball-Club Köln 99ers und beim FC Rheinsüd Köln.

Ursprünglich selbst aktiver Handballer, sieht er den Sport als wichtigen Spiegel der Gesellschaft. Die Vereinsarbeit habe ihm gezeigt, welche Alltagsprobleme die Menschen bewegen.

Ein Kandidat mit Verwaltungserfahrung

Mit Torsten Burmester tritt die SPD mit einem Kandidaten an, der fast sein gesamtes Berufsleben in Verwaltung, Politik und Sportorganisationen verbracht hat. Seine Befürworter betonen die lange Erfahrung in Führungspositionen und den unvoreingenommenen Blick auf Köln.

Kritiker erinnern an den schwierigen Abgang beim DOSB. Burmester selbst stellt seine Botschaft klar: Er will, dass Köln besser funktioniert – und will das Amt nutzen, um diese Veränderung anzustoßen.

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