Was bedeuten die ICH-Schriftzüge an Ebertplatz und Eigelstein?

Großes rotes IH-H logo auf einem öffentlichen Platz in Berlin, Deutschland.

9. October 2025

Was bedeuten die ICH-Schriftzüge an Ebertplatz und Eigelstein?

Die große rote Schrift schreit einen förmlich an: ICH.!!! – vier Buchstaben, drei Ausrufezeichen. Wer in diesen Tagen über den Ebertplatz spaziert, kommt an der Installation von Angie Hiesl und Roland Kaiser kaum vorbei. Nach ihrer gefeierten Premiere 2019 auf dem Kurt-Hackenberg-Platz ist das Projekt nun in überarbeiteter Form nach Köln zurückgekehrt – mit einem neuen Text des Autors Lothar Kittstein.

Ein lauter Dialog mit dem eigenen Ich

Die Installation besteht aus großen Wortobjekten, die im öffentlichen Raum an Ebertplatz, Sudermannstraße und Eigelsteintor platziert sind. Sie greifen in das Stadtbild ein – nicht nur visuell, sondern auch akustisch. Aus den Skulpturen ertönt in Dauerschleife ein Text von Kittstein, gesprochen von Birte Schrein, der sich mit der Macht des Egos auseinandersetzt.

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Es geht um das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Rücksichtslosigkeit, zwischen Selbstbestimmung und Egozentrik. Die Künstler stellen die Frage:

Wie viel Eigensinn hält eine Gesellschaft aus – und ab wann wird das Ich zur Gefahr für das Wir?

Kunst, die mitten ins Stadtleben greift

„ICH.!!!–2025“ ist kein stilles Kunstwerk. Es fordert die Aufmerksamkeit der Passanten heraus, irritiert, provoziert und regt zur Reflexion an. Die Installation versteht sich als Kommentar zu einer Zeit, in der Selbstdarstellung, Abgrenzung und Polarisierung den öffentlichen Diskurs prägen.

Das Werk ist an sechs Tagen im Oktober zu erleben:

  • 9.–11. Oktober
  • 23.–25. Oktober, jeweils von 13 bis 18 Uhr

Ein besonderes Highlight ist das Künstlergespräch am Freitag, 24. Oktober, um 16 Uhr:

Aus dem Verliebt in Köln-Shop:

Vor Ort am Ebertplatz diskutieren Lothar Kittstein und das Künstlerduo Angie Hiesl + Roland Kaiser mit Stawrula Panagiotaki, der Leiterin der studiobühneköln. Das Publikum ist ausdrücklich eingeladen, sich einzubringen.

Zugänglich für alle

Großen Wert legt das Projekt auf Barrierefreiheit:

  • Für taube und hörbehinderte Besucher steht der Text zusätzlich in schriftlicher Form über einen QR-Code zur Verfügung.
  • Blinde und sehbehinderte Menschen können die Installation über Klang und Haptik erfahren – die Skulpturen dürfen ertastet werden.

Unterstützung und Hintergrund

Das Gesamtkonzept stammt von Angie Hiesl + Roland Kaiser, der Text von Lothar Kittstein. Technische Umsetzung und Objektbau wurden von Kölner Partnern realisiert. Gefördert wird das Projekt durch das Kulturamt der Stadt Köln sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Wer am Ebertplatz vorbeikommt, sollte kurz innehalten – und vielleicht einen Moment darüber nachdenken, was das eigene Ich im hektischen Alltag eigentlich antreibt.

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