17. September 2025
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So brutal wird auf AfD-Seiten gegen Dunja Hayali gehetzt!
von Thomas Laschyk | Sep. 17, 2025 | Aktuelles
Content Note: Gewaltaufrufe, Todeswünsche, rassistische und misogyne Beleidigungen
Dunja Hayali steht im Zentrum einer der widerwärtigsten Hasskampagnen der letzten Zeit. Die ZDF-Moderatorin hatte im heute journal nach dem Mord an dem US-amerikanischen Rechtsextremisten Charlie Kirk klar gesagt, dass dessen Tötung durch nichts zu rechtfertigen sei – auch nicht durch dessen rassistische, sexistische und queerfeindliche Aussagen. Aussagen, die unumstritten belegt sind, wie wir hier dokumentiert haben. Sie stellte sachlich fest, dass Kirk mit menschenverachtenden Positionen Millionen erreichte, verurteilte aber jede Form von Gewalt. Für diese Differenzierung wird sie nun mit Morddrohungen überzogen. Hier kann sich jeder selbst überzeugen, was sie gesagt hat:
Aufrufe, Hayali zu erschießen, zu erstechen oder ihr einen Kopfschuss zu verpassen
Das Recherche-Kollektiv DieInsider hat auf offiziellen AfD-Seiten eine Welle von Hass dokumentiert, die kaum zu fassen ist. In den Kommentaren finden sich offene Aufrufe, Hayali zu erschießen, zu erstechen oder ihr einen Kopfschuss zu verpassen. Einige schreiben, sie solle verbrannt werden, andere wünschen, dass sie und ihre Angehörigen qualvoll sterben. Die Screenshots zeigen nur eine Auswahl, die besonders drastische Gewaltfantasien enthält. Sie belegen, dass solche Drohungen größtenteils unmoderiert bleiben, obwohl sie offensichtlich strafbar sind.

Hayali hatte in ihrer Sendung betont, dass niemand den Tod eines Menschen feiern dürfe. Sie hat jedoch auch nicht verschwiegen, dass Charlie Kirk ein rechtsextremer Aktivist war, der Abtreibung als schlimmer als den Holocaust bezeichnete, antisemitische Verschwörungserzählungen verbreitete und Trans- sowie Homosexuelle diffamierte. Doch sie hat auch klargemacht, dass selbst so ein Leben nicht gewaltsam beendet werden darf. Für die Wahrheit will man sie mundtot machen.
Dunja Hayali hat Recht: So rechtsextrem & menschenfeindlich war Charlie Kirk
Zitate aus dem Zusammenhang gerissen
Das Muster ist bekannt. Rechte Medien schneiden ihre Aussagen, reißen Zitate aus dem Zusammenhang und behaupten, sie habe die Tat verharmlost. Aus dieser Lüge speist sich eine Hassdynamik, die von der AfD politisch genutzt wird. Die Screenshots von DieInsider stammen von offiziellen AfD-Seiten von Bundestags- und Landtagsabgeordneten wie dem Abgeordneten Kay-Uwe Ziegler oder Sandro Scheer. Die Originale liegen Volksverpetzer vor. Viele Kommentare sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch öffentlich.
Dort findet sich kaum Widerspruch, dafür Beifall für Gewaltfantasien. Die Gefahr, die von solchen Hetzräumen ausgeht, ist real: Wer so enthemmt über Mord fantasiert, senkt die Hemmschwelle für tatsächliche Gewalt. DieInsider haben die strafrechtlichen Kommentare angezeigt und weitergeleitet. In Anbetracht der unzähligen Razzien gegen schwer bewaffnete, rechtsextreme Terrorgruppen, wie mutmaßlich erst gestern, sind solche Kommentare schwer zu ignorieren.

Das ist ja kein Einzelfall, sondern schon seit Jahren buchstäblich täglich der Fall, wie wir schon oft dokumentiert haben.
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Hayali hat sich nach den massiven Angriffen vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sie will einige Tage pausieren, nachdem sie Drohungen wie „Ich hoffe, Sie werden auch vor Ihrer Familie erschossen“ erhalten hat. Ihre Entscheidung ist verständlich – und alarmierend. Denn sie zeigt, wie sehr Hass und Hetze den öffentlichen Raum verengen. Wer differenziert berichtet, wird zum Ziel. Wer den Mut hat, Fakten klar zu benennen, wird von einer digitalen Meute attackiert, die von AfD-Seiten aus agiert.
Die AfD und die rechten Medien zerstören mit Hass und Lügen gerade die Meinungsfreiheit
Der Fall steht exemplarisch für eine Entwicklung, die die demokratische Öffentlichkeit bedroht. Die AfD – und ihre ideologischen Vorfeldmedien wie NIUS verbreiten seit Jahren Lügen und Ressentiments und bieten auch jenen eine Bühne, die offenbar Gewalt als politisches Mittel normalisieren wollen. Dass solche Kommentare auf offiziellen AfD-Kanälen oft unmoderiert stehenbleiben, ist mehr als ein technisches Versagen. Es ist Teil einer Strategie, die Einschüchterung und Eskalation einkalkuliert. Es liegt nahe, dass die AfD das systematisch toleriert – und auch provoziert. Und davon profitiert.
Dunja Hayali wollte differenzieren, nicht verharmlosen. Sie hat sich dem Hass nie angepasst. Jetzt zeigt sich, wie sehr Wahrheit und journalistische Redlichkeit unter Druck geraten, wenn eine Partei Hass als Werkzeug einsetzt. Die Morddrohungen gegen Hayali machen deutlich, dass es um mehr geht als um einzelne Ausfälle. Es geht um den Versuch, kritische Stimmen mundtot zu machen und demokratische Debatten zu zerstören. Ob diese Strategie erfolgreich ist, liegt an uns. Wir müssen laut widersprechen – und Solidarität mit den Betroffenen zeigen.
Artikelbild: Henning Kaiser, Screenshots DieInsider. Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe ausformuliert. Wie Volksverpetzer KI verwendet.