Das Kapitel Autokino ist in Köln seit Oktober 2024 für immer vorbei. Wo man über 57 Jahre Filme auf der XXL-Leinwand sehen konnte, rollen nun die Bagger an. Auf dem Gelände an der Rudolf-Diesel-Straße in Köln-Porz entsteht ein neues, hochmodernes Logistik-Verteilzentrum des Zeppelin-Konzerns. Für viele ist das ein wehmütiger Moment – denn das Kölner Autokino war über Jahrzehnte ein nostalgischer Ort, zuletzt einer der letzten seiner Art in Deutschland.

Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt für das Areal: Statt Popcorn und Rückspiegel-Romantik geht es künftig um Ersatzteile, Lieferketten und 24-Stunden-Versorgung.

Was dort entsteht – und warum ausgerechnet in Porz

Zeppelin, Service-Partner und Händler für Caterpillar-Baumaschinen, verlegt sein zentrales Ersatzteillager in Köln an den neuen Standort in Porz-Eil. Auf rund 52.000 Quadratmetern Fläche entsteht ein Logistikzentrum mit 16.400 Quadratmetern Nutzfläche, Hochregallager, automatisierten Kleinteilsystemen und einem Gefahrstoffbereich. Von hier aus sollen künftig Teile für Baumaschinen und Motoren in ganz Deutschland verteilt werden.

Für Köln ist das Projekt ein Bekenntnis zum Standort – ein Umzug in eine andere Region wurde geprüft, aber verworfen. Zeppelin betont:

• 130 Arbeitsplätze sollen in Köln bleiben.
• Die Nähe zu Kölns Autobahnring (A3, A4, A59) gilt als entscheidender Infrastrukturvorteil.
• Auch die Anbindung nach Belgien war ausschlaggebend – von dort wird das Lager mehrfach täglich beliefert.

Bereits Ende 2027 soll die Kommissionierung am neuen Standort laufen. Das Gebäude selbst wird nach EH40-Standard gebaut – mit Photovoltaik auf dem Dach, Luft-Wärmepumpe und neuer, energieoptimierter Hülle.

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Warum der Neubau nötig wurde

Das bisherige Zentrallager in Köln-Grengel ist in die Jahre gekommen – und zu klein. Zeppelin versorgt bundesweit über 60.000 Maschinen, täglich verlassen bis zu 9.000 Ersatzteil-Sendungen das Lager. Vom Öl-Proben-Set (Bestseller) bis zum 5-Tonnen-Caterpillar-Motor – alles läuft über Köln. Die Firma garantiert ihren Kunden bislang, 98 Prozent der Teile innerhalb von 24 Stunden zu liefern – und will dieses Versprechen künftig sogar noch ausbauen.

Von einem Kölner Erinnerungsort zu einem Wirtschaftsprojekt

Auch wenn der wirtschaftliche Nutzen unbestritten ist – viele Kölner schauen mit Wehmut auf as Gelände. Das Autokino stand für Spontan-Dates, Filmnächte im Sommer, Corona-Konzerte, Open-Air-Gefühl und ein Stück rheinische Eigenart. In den letzten Wochen im Oktober 2024 wurden noch einmal viele Klassiker gezeigt. Auch eine Petition mit tausenden Unterschriften konnte das Autokino nicht retten.

Immerhin: Das Gelände vergammelt nicht und wird nicht sich selbst überlassen, sondern verändert sein Gesicht künftig komplett.

So bleibt Porz auch in Zukunft ein Standort mit Strahlkraft – nur eben nicht mehr für Leinwand-Momente, sondern für Logistik und Industrie.