So viel gibt die Stadt Köln pro Tag für einen Einwohner aus

30. September 2025

So viel gibt die Stadt Köln pro Tag für einen Einwohner aus

6,46 Milliarden Euro – so viel Geld will die Stadt Köln im Jahr 2025 ausgeben. Eine Zahl, die auf den ersten Blick kaum zu greifen ist. Milliardenbeträge wirken abstrakt, verschwinden irgendwo zwischen Haushaltsplänen und Ratsdebatten.

Doch wenn man die Summe herunterbricht, wird sie anschaulicher: Auf 365 Tage verteilt gibt Köln jeden Tag rund 17,7 Millionen Euro aus. Für jeden Einwohner sind das etwa 16 Euro pro Tag – eine Art unsichtbarer Beitrag, der das Leben in der Stadt möglich macht.

Damit sind keine Mieten oder Einkäufe im Supermarkt gemeint, sondern alles andere, damit das Leben funktioniert.

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Wie sich das Geld verteilt

Wer glaubt, dass sich hinter diesen Milliarden ein großer Gestaltungsspielraum verbirgt, irrt. Der allergrößte Teil des Geldes ist festgelegt.

  • Fast 40 Prozent fließen in soziale Hilfen: 2,5 Milliarden Euro für Unterstützung von Familien, Leistungen für Bedürftige.
  • Hinzu kommen rund 800 Millionen Euro für Schulen – damit Gebäude instand gehalten, Nebenkosten gezahlt und Unterrichtsräume ausgestattet werden können.
  • Und dann ist da noch der dicke Block der Personalkosten: Über 1,6 Milliarden Euro benötigt die Stadt, um ihre mehr als 20.000 Beschäftigten zu bezahlen – Erzieher, Feuerwehrleute, Sachbearbeiter, Gärtner und viele weitere Jobs.

Rechnet man diese drei Bereiche zusammen, ergibt sich eine Summe von 4,9 Milliarden Euro. Mehr als drei Viertel des gesamten Haushalts sind damit gebunden, lange bevor über andere Wünsche oder Projekte entschieden werden kann.

Der kleinere Teil für das Sichtbare

Bleibt ein Rest von etwa 1,55 Milliarden Euro. Daraus wird vieles finanziert, was die Kölnerinnen im Alltag unmittelbar erleben. Aus diesem Topf kommt das Geld, damit die Bahnen und Busse der KVB rollen.

Ohne Zuschüsse in dreistelliger Millionenhöhe würde der öffentliche Nahverkehr nicht funktionieren bzw. die Tickets wären um ein Vielfaches teurer. Mehr als 200 Millionen Euro sind für Feuerwehr und Rettungsdienste vorgesehen, damit Einsatzfahrzeuge, Notärzte und Wachen rund um die Uhr einsatzbereit sind.

Auch die Straßen müssen gebaut und instandgehalten werden – dafür stehen zwischen 100 und 150 Millionen Euro im Jahr bereit. Parks, Grünflächen und Friedhöfe verschlingen weitere 70 bis 90 Millionen Euro. Hinzu kommt die Sportförderung: ein zweistelliger Millionenbetrag für Vereine, Anlagen und Hallen.

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Besonders sichtbar wird der Haushalt in der Kultur. Das Museum Ludwig kostet jährlich über 20 Millionen Euro, die Stadtbibliothek kostet rund 20 Millionen, und Oper und Schauspielhaus liegen ebenfalls im zweistelligen Millionenbereich.

Der Zoo Köln bekommt 2025 einen Zuschuss von 3,3 Millionen Euro – ein vergleichsweise kleiner Betrag, aber einer, der für viele Familien das Bild von städtischer Kultur prägt.

Ein Bild für den Alltag

Die abstrakten Milliarden verwandeln sich so in konkrete Bilder: 17,7 Millionen Euro am Tag – das sind die laufenden Kosten, damit Köln funktioniert.

Etwa drei Viertel davon verschwinden in den großen Blöcken Soziales, Schulen und Personal. Der Rest verteilt sich auf die Dinge, die man direkt spürt: auf den Bus, der morgens fährt, die Feuerwehr, die ausrückt, das Theater am Abend oder die Tiere im Zoo.

Hunderte Millionen Euro Minus pro Jahr

Neben den hohen Ausgaben spielt auch die Einnahmeseite eine große Rolle. Für 2025 rechnet die Stadt Köln mit einem Defizit von rund 399 Millionen Euro, im Jahr 2026 wird ein Minus von etwa 440 Millionen Euro erwartet.

Schon 2024 zeigte sich, wie angespannt die Lage ist: Damals lagen die tatsächlichen Ausgaben mit 6,34 Milliarden Euro um mehr als 500 Millionen Euro über dem ursprünglichen Plan. Diese Entwicklung macht deutlich, dass Köln in den kommenden Jahren zwar viel investieren und finanzieren muss – gleichzeitig aber mit wachsenden Lücken im Haushalt zu kämpfen hat.

Wie eng die Spielräume für Kürzungen sind, machen die Beispiele oben deutlich.

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