14. October 2025
Manche kölschen Wörter klingen heute fast wie aus einer anderen Zeit – und doch erzählen sie viel über das alte Köln. Sie stammen oft aus dem Französischen oder Niederländischen und haben sich über Jahrhunderte im Alltag gehalten. Auch das Wort „Kamesol“ gehört dazu. Es klingt edel, fast vornehm – aber was steckt wirklich dahinter?
Hier kannst du testen, ob du die richtige Antwort kennst. Ich habe außerdem im kölschen Wörterbuch nachgeschlagen und erkläre unter dem Quiz, wie die korrekte Übersetzung lautet:
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:
Kamesol: Die Erklärung des Wortes
Das Wort Kamesol bedeutet in der kölschen Sprache Jacke. Laut Adam Wrede (S. 432) ist mit Kamesol eine kurze Jacke mit Ärmeln gemeint. Gemeint war früher: Eine gestrickte oder wollende Mannsjacke, die bis zum Hals schließbar war. Sie hatte Ärmel unter dem Rock und wurde auch Ende des 19. Jahrhunderts noch Metzgern getragen. Neben dieser speziellen Jacke wird Kamesol aber auch ganz allgemein als Jacke bezeichnet.
Wenn man sagt: „Einem an et Kamesol kumme“, ist gemeint, dass jemand verprügelt wird. Das kölsche Wort Wort kamesöle bedeutet jemanden zu verpügeln.
Weitere schöne Eigenheiten der kölschen Sprache
Jenseits der Wortbedeutung: Spannend in der kölschen Sprache ist auch die eigene Sprachwelt mit ganz eigener Grammatik und Satzmelodie.
Überraschend ist zum Beispiel, dass im Kölschen oft das Geschlecht der Wörter wechselt: et Mädche ist sächlich, de Jung männlich – aber de Frau ist grammatikalisch männlich. Auch der Artikel „et“ wird im Alltag fast überall eingesetzt, wo Hochdeutsch gar keinen Artikel kennt – etwa bei Eigennamen: et Maria, et Pitter, et Köbes.
Typisch fürs Kölsche ist auch, dass es viel weicher klingt als Hochdeutsch – fast so, als würde man singen statt sprechen. Das liegt an der Betonung, die oft auf den ersten Silben liegt, und an den Lauten, die im Mundraum runder gebildet werden.
Außerdem liebt das Kölsche Verkürzungen und kleine Zusätze: Aus ich habe es dir gesagt wird ganz natürlich ich han et dir jesaat, und aus ich gehe nach Hause wird ich jonn noh Huus. Diese Mischung aus Melodie, Tempo und Humor macht den Dialekt so unverwechselbar – und sorgt dafür, dass er selbst dann noch freundlich klingt, wenn man sich eigentlich beschwert.
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Verliebt in Köln
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