Costa Colonia: Neue Seenplatte bei Köln wird Realität

19. October 2025

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Costa Colonia: Neue Seenplatte bei Köln wird Realität

Müssen wir von Köln bald gar nicht mehr nach Holland in den Urlaub fahren? Wenige Kilometer westlich von Köln entsteht in Zukunft eine Seenlandschaft, die langfristig zu einem der größten Naherholungsräume in Nordrhein-Westfalen werden soll.

Aus den früheren Braunkohle-Tagebauen Hambach, Garzweiler und Inden entwickeln Kommunen, Land und RWE große Gewässer mit Uferwegen, Stränden, Naturzonen und Wassersportmöglichkeiten. Für Menschen aus Köln wäre das Gebiet schneller erreichbar als Zeeland oder Nordholland – und könnte auf Jahrzehnte das Freizeitbild der Region verändern. (Visualisierung: MUST Städtebau GmbH)

Hambach: Das Zentrum der neuen Wasserlandschaft

Das größte Gewässer der künftigen Seenlandschaft entsteht im ehemaligen Tagebau Hambach. Nach aktuellem Stand soll der See über 30 Quadratkilometer groß werden – und damit mehr als 40-mal so groß wie der Fühlinger See.

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Die Flutung soll ab etwa 2030 beginnen, gespeist über eine Rheinwasserleitung, da natürliche Zuflüsse nicht ausreichen. Die vollständige Befüllung wird mehrere Jahrzehnte dauern.

Parallel zu diesem Prozess planen die umliegenden Kommunen neue Uferbereiche, Wege und Freizeitangebote. Die Stadt Elsdorf arbeitet an einem Hafenprojekt mit bis zu 500 Bootsliegeplätzen sowie an öffentlich zugänglichen Uferabschnitten.

Perspektivisch sollen dort Segeln, Wassersport, Gastronomie am Wasser und naturorientierter Tourismus möglich sein. Schon jetzt wird die Sophienhöhe am See als Wander- und Erholungsgebiet ausgebaut. Vor Ort kann man unter anderem Wildpferde und weitere Tiere entdecken.

Weitere Seen bei Garzweiler und Inden

Im Tagebau Garzweiler ist ein zweiter großer See geplant – mit rund 22 Quadratkilometern Fläche. Auch hier soll die Befüllung über Rheinwasser erfolgen. Erste Uferwege und Erholungsbereiche sind bereits in der Planung, ein durchgehender Rundweg von mehr als 20 Kilometern ist vorgesehen. Ergänzend entsteht im Osten des Reviers der Indesee.

Gemeinsam könnten die drei Gewässer langfristig riesige Seenlandschaft bilden – mit Radwegen, Naturflächen, Aussichtspunkten, Wasserzugängen und Freizeitangeboten. Möglicherweise auch als Urlaubsorte, sodass man gar nicht mehr bis Holland fahren muss, sondern nur wenige Kilometer von Köln raus.

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Was bedeutet das für Köln?

Für Köln ergibt sich erstmals die Perspektive auf ein großes Erholungsgebiet direkt vor der Haustür. Je nach Ziel liegt die Region 30 bis 60 Minuten entfernt – vom Kölner Westen teils sogar schneller erreichbar als der Fühlinger See für Menschen aus dem Rechtsrheinischen. Künftig könnte ein Wochenendausflug ans Wasser ohne Stau in Richtung Wasser möglich sein.

Strukturwandel, Realitätssinn und Zeitplan

Klingt alles in der Theorie ganz toll. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Der Zeitplan zeigt: Das dauert_

  • Erste Flutungen ab ca. 2030 (Hambach)
  • Garzweiler ab Mitte der 2030er Jahre
  • vollständige Seelandschaft erst in 30–50 Jahren

Konkrete Strände, Hafenanlagen oder Segelreviere sind also Zukunftsmusik. Erste erlebbare Schritte – etwa Radwege, Aussichtspunkte, Informationsrouten und einzelne Uferzugänge – sollen jedoch deutlich früher entstehen.

Kritik an Wasserbedarf und Umweltfolgen

Fachleute warnen vor den ökologischen Folgen der geplanten Rheinwasserleitung. Für die Füllung der Restseen wären über Jahrzehnte enorme Wassermengen nötig – in einer Phase, in der der Rhein zunehmend unter Niedrigwasser, Trockenheit und Nutzungskonkurrenz leidet. Umweltverbände bezweifeln daher die ökologische Sinnhaftigkeit und verweisen auf Risiken für den Wasserhaushalt und die langfristige Stabilisierung der ehemaligen Tagebaubecken.

Kritik an Zeitplan und Erwartungen

Kritiker bemängeln, dass die Erwartungen an schnelle Freizeitangebote unrealistisch seien. Die vollständige Entwicklung der Seenlandschaft wird Jahrzehnte dauern; bis dahin sind nur Teilnutzungen wie Wege und Aussichtspunkte möglich. Auch Infrastruktur für Verkehr und Tourismus fehlt bislang, weshalb der oft formulierte „Urlaub vor der Haustür“ für noch für viele Jahre eine Zukunftsvision bleibt.

Die Seen im Überblick

ProjektGröße (geplant)FlutungBesonderheit
Hambach-See~31–33 km²ab ~2030größtes Gewässer, Hafen Elsdorf
Garzweiler-See~22 km²ab Mitte 2030ergeplanter Ufer-Rundweg
IndeseekleinerlangfristigLandschaftssee als Ergänzung
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