80 Minuten von Köln: Wandern entlang der Panzersperren des Zweiten Weltkriegs

18. October 2025



80 Minuten von Köln: Wandern entlang der Panzersperren des Zweiten Weltkriegs

Wer rund anderthalb Stunden von Köln in Richtung Eifel fährt, kann auf einer außergewöhnlichen Wanderung ein Stück Geschichte erleben. Die EifelSpur „Westwall“ bei Hellenthal-Hollerath führt auf 13,1 Kilometern vorbei an alten Bunkeranlagen, Panzergräben und mit Moos überwachsenen Betonpfeilern – den Relikten des Westwalls, einer der größten Verteidigungsanlagen Europas.

Ein Weg zwischen Natur und Geschichte

Die Rundtour startet und endet am Parkplatz Hollerather Knie (Luxemburger Str. 59, Hellenthal). Von dort geht es über Waldwege, durch lichte Höhen und über freie Felder mit Blick in die Nordeifel. (Fotos: Eifel Tourismus GmbH, Dominik Ketz)

Immer wieder begegnet man sichtbaren Spuren der Vergangenheit: gesprengten Bunkern, alten Gräben und den charakteristischen Panzersperren. Infotafeln entlang der Strecke erklären, wie das System aufgebaut war und welche Rolle es im Krieg spielte.

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Die Wanderung ist als mittelschwer eingestuft. Rund 3 ½ Stunden dauert der 13 Kilometer lange Rundweg, dabei sind 174 Höhenmeter zu bewältigen – gut machbar auch für weniger geübte Wanderer mit normaler Kondition.

Der Westwall in der Eifel

Ab 1936 ließ das nationalsozialistische Deutschland entlang seiner Westgrenze den sogenannten Westwall errichten – ein 630 Kilometer langes System aus Bunkern, Panzergräben und Betonhindernissen.

Offiziell als „Schutzwall“ bezeichnet, war es Teil der militärischen Aufrüstung. In der Region um Hollerath lassen sich heute noch mehrere Bauphasen erkennen: eine vierzügige Panzersperre aus dem Jahr 1938 und eine erweiterte fünfzügige Sperre von 1939.

Schauplatz der Ardennenoffensive

Im Winter 1944/45 wurde die Gegend zum Schauplatz der Ardennenoffensive, der letzten großen Offensive der deutschen Wehrmacht. Ziel war es, die alliierten Truppen zu spalten und den Hafen von Antwerpen zurückzuerobern.

Zwischen Dezember 1944 und Februar 1945 fanden rund um Hollerath schwere Kämpfe statt, bei denen zahlreiche Bunker zerstört wurden. Noch heute zeugen Panzergräben und Feldstellungen im Wald von diesen Ereignissen.

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Zwischen Kriegsrelikten und Naturidylle

So geschichtsträchtig die Tour ist – sie führt zugleich durch eindrucksvolle Natur. Besonders im Frühjahr verwandeln die wilden Narzissenwiesen die Täler der Nordeifel in ein leuchtendes Blütenmeer.

Unterwegs laden Hollerath und Losheimer Graben zu Pausen ein, bevor es über Felder und Waldpfade zurück zum Ausgangspunkt geht.

Tour im Überblick:

  • Start/Ziel: Parkplatz Hollerather Knie, Luxemburger Str. 59, Hellenthal
  • Länge: 13,1 km (Rundtour)
  • Dauer: ca. 3:30 h
  • Höhenmeter: ± 174 hm
  • Schwierigkeit: mittel, mittelschwer
  • Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst
  • Weitere Infos: Homepage Eifelspur

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