6. October 2025

Wer ist Said El Mala? Der Weg des Top-Talents zum 1. FC Köln
Als Said El Mala am 26. August 2006 in Krefeld geboren wurde, war das Sommermärchen gerade vorbei. Beim 1. FC Köln war ein gewisser Hanspeter Latour Trainer seit Anfang des Jahres Trainer, der FC war gerade in die 2. Liga abgestiegen und Lukas Podolski zum FC Bayern gewechselt.
19 Jahre später glauben viele Menschen beim 1. FC Köln, wieder ein Talent im Kader zu haben, das den Vergleich mit Lukas Podolski stand hält. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Said El Mala wurde nicht beim 1. FC Köln ausgebildet, sondern holte sich seine Spielfreude auf dem Bolzplatz. Das unterscheidet ihn etwa von Florian Wirtz, der viele Jahre beim 1. FC Köln die Jugendmannschaften durchlief. El Mala begann das Fußballspielen beim Linner SV in Krefeld, etwa 2 Kilometer von der Grotenburg und fast fußläufig vom Rhein.
Heimatverein Linner SV in Krefeld
„Papa Mohammed (Moped) spielte viele Jahre in unseren Reihen und prägte eine Ära mit zahlreichen Titeln und Aufstiegen bis zur Landesliga. Das Talent und die fussballbegeisterung wurde beiden also in die Wiege gelegt. Said und Malek spielten bis zur E-Jugend bei unserem LSV und man erkannte früh ihr großes Talent.
Dies wurde mit den Berufungen in die Kreisauswahlen und unzähligen Einladungen von verschiedenen Top-Vereinen vom Niederrhein zum Probetraining untermauert“, schrieb der Linner SV 2024 auf seiner Facebook-Seite über den Werdegang der El Mala-Brüder.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an das erste Geisterspiel im März 2020 aufgrund von Corona: Damals spielte der 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach und verlor mit 2:1 (Torschütze Köln: Mark Uth).
Gladbach wollte ihn nicht mehr
In der Jugendmannschaft von Mönchengladbach spielte damals bereits seit mehreren Jahren ein gewisser Said El Mala. Ein Jahr später wurde ihm in Gladbach nach der U15 mitgeteilt, dass er es nicht packen würde.
In einem DFB-Interview sprach El Mala später offen darüber, dass er zu diesem Zeitpunkt „am liebsten aufgehört“ hätte. Sein Bruder überzeugte ihn, weiterzumachen – ein Wendepunkt in seiner Laufbahn.
Said schloss sich daraufhin 2021 dem TSV Meerbusch an. Dort fand er zurück zu Spielfreude und Selbstvertrauen. In 32 Partien der U-17 erzielte er 31 Tore – beeindruckende Zahlen für einen Spieler, der kurz zuvor vor dem Aus stand. Vereinsfunktionär Christian Werner erinnert sich: „Er hatte den Spaß am Fußball wiedergefunden – auf dem Platz und auf der Straße.“
Mit dem Zug von Krefeld nach Köln
Nach zwei Jahren in Meerbusch entdeckte Viktoria Köln das Talent. Said El Mala stieg in der U-19 ein, machte rasch auf sich aufmerksam und erhielt schon bald Einsätze in der 3. Liga. In der Saison 2024/25 erzielte er 13 Tore und 5 Assists – Zahlen, die ihn zum „Newcomer der Saison“ machten.
Die Eltern investierten viel, um den Traum ihrer Kinder zu ermöglichen. Als die Brüder bei Viktoria Köln spielten, pendelten sie regelmäßig mehr als 100 Kilometer zwischen Krefeld und Köln – oft mit dem Zug, weil beide Eltern berufstätig sind. Trainer Olaf Janßen beschreibt das Elternhaus als „bodenständig, stabil und diszipliniert“.
Aus dem Verliebt in Köln-Shop:
Der 1. FC Köln verpflichtete ihn und seinen Bruder Malek im Sommer 2024 nach dem Abstieg, in einer düsteren Zeit für den FC. Die El Malas wurden aufgrund der Transfersperre noch ein Jahr zu Viktoria Köln verliehen. Ein Coup der FC-Scouts, der sich heute auszahlt – und dessen Tragweite man damals noch nicht ahnen konnte. Die Verpflichtung vor einem Jahr wurde sehr nüchtern vermeldet.
El Mala: Straßenkicker aus Krefeld
El Mala gilt als typischer Straßenkicker: kreativ, instinktiv, manchmal unberechenbar. „Ich denke nicht viel nach, ich spiele einfach“, sagte er dem DFB. Diese Unbekümmertheit half ihm, nach Rückschlägen immer wieder aufzustehen.
Er lebt weiterhin in Krefeld, verbringt seine Freizeit meist mit Familie und Freunden und bezeichnet Bruder Malek als seinen „wichtigsten Menschen“.
El Malas Spielstil ist geprägt von der Erfahrung auf dem Bolzplatz: schnelle Richtungswechsel, enge Ballführung, mutige Dribblings. Trotz seiner Größe von 1,90 Metern ist er wendig, schwer vom Ball zu trennen und sucht konsequent den Weg zum Tor.
Die El Mala Brüder haben beim 1. FC Köln einen Vertrag bis 2030 – eine Ausstiegsklausel soll es nicht geben.
Trainer Lukas Kwasniok lobt El Malas Potenzial, mahnt aber zur Geduld: „Er bringt alles mit – Technik, Tempo, Physis. Aber er muss lernen, defensiv mitzuarbeiten und konstant zu bleiben.“ Auch Olaf Janßen warnt vor zu großem Hype: „Said braucht Zeit. Er ist ein außergewöhnlicher Junge, aber noch am Anfang.“
Verliebt in Köln
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