Eine Medizin ohne Rassismus

Text
Emanuel Jamal Summers
Lesezeit
2 Minuten
Datum
21 Oktober 2025
Personengruppen, die von der Norm abweichen, werden in medizinischen Einrichtungen immer noch benachteiligt. Wie sich das ändern lässt.

Das ist das Problem: 

Wer beim Arzt oder der Ärztin Diskriminierung erlebt, geht lieber so wenig wie möglich hin. Asiatische, Schwarze und muslimische Menschen zögern den Besuch mehr als doppelt so häufig hinaus wie Weiße. Das zeigte 2023 der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung. „Morbus Aliorum“ bedeutet auf Deutsch „Die Krankheit anderer“ und beschreibt die Benachteiligung in der medizinischen Versorgung von Personengruppen, die von der vorherrschenden Norm abweichen. In Deutschland ist diese Norm der Weiße, männliche, „nicht rassistisch markierte“ Patient, wie es in der Studie heißt. Wer nicht zu dieser Gruppe gehört, wird in Krankenhäusern und Praxen oft nicht ernst genommen. 

Das beginnt bei der Terminvergabe: Trotz identischer Anfrage bekamen Patient:innen mit einem türkischen oder nigerianischen Namen in einer Stichprobe des NaDiRa seltener Termine als Patient:innen mit einem deutsch klingenden Namen. Diskrimierungserfahrungen in der Behandlung machen besonders Nicht-Weiße-Frauen. Generell gelten Patientinnen als übertrieben emotional, stehen latent unter dem Verdacht, Krankheiten zu dramatisieren und psychisch instabil zu sein. Das  kann zu Fehldiagnosen führen. Selbst bei gleicher Symptomatik bekommen sie teilweise andere Medikamente und Therapieempfehlungen als Weiße Männer. Der Effekt verschärft sich bei asiatischen, Schwarzen und muslimischen Frauen.  

Das ist der Impuls:

Eine Studie der Universität Oldenburg hat die Haltung von mehr als 30 Medizinstudierenden zum Thema Rassismus in Medizin und Gesundheitsversorgung untersucht. Ergebnis: Rassismus wird von ihnen als allg…

Foto: Pixels / Shvetsa

Egal welche Hautfarbe: Schluss mit Diskriminierung in der Medizin.

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