Wüsten breiten sich weltweit durch den Klimawandel immer mehr aus, vor allem in der Sahelzone. Allein im Niger sind zwei Drittel der Fläche Wüste. Noch vor neun Jahren gab es in den meisten Teilen nichts als Sand und vereinzelt Sträucher, viele Menschen mussten ihre Heimat verlassen. 2024 sprießen in einigen Regionen, wie Dan Goudao, plötzlich Affffenbrotbäume aus der Erde, Ziegen knuspern an Akaziensträuchern, Rebhuhnspuren übersäen den Boden, Gottesanbeterinnen hängen an Eukalyptus- und Afrikanischen Butterbäumen. Möglich machte das die „Great Green Wall“ (GGW) – ein Projekt zur Wiederbelebung degradierter Flächen in fast zwei Dutzend afrikanischen Ländern, vom Senegal bis nach Dschibuti.
Die Idee dafür reicht bis in die 70er-Jahre zurück. 2007 von der Afrikanischen Union initiiert, soll bis 2030 ein Baumgürtel von 15 Kilometer Breite und 7.000 Kilometern Länge entstehen. Das Ziel: die Ausbreitung der Wüste stoppen, das Leben von einigen der ärmsten Bevölkerungsgruppen der Welt verbessern und 250 Millionen Tonnen Kohlenstoffff binden. Außerdem soll das 36-Milliarden-Dollar-Projekt bis zu 10 Millionen Arbeitsplätze schaffen. Laut UN wurden etwas mehr als 18 Millionen Hektar rekultiviert. Niger zählt zu den erfolgreichsten Regionen: 2020 konnte das Land bereits eine Fläche von 12 Prozent wiederbeleben. 500.000 Tonnen Getreide können dadurch pro Jahr nun über 2,5 Millionen Menschen versorgen. Lückenfrei ist die GGW – die sich mal wie ein dickes, grüne…
Fotos: Vertical 52
Aus braun mach’ grün: Satellitensicht auf die Region Dan Goudao im Niger 2016 (li.) und 2024 (re.)