Gefälschter Tagesschau-Artikel: Nein, Peter Maffay bewarb bei Markus Lanz keine Bitcoin-Software

Gefälschter Tagesschau-Artikel: Nein, Peter Maffay bewarb bei Markus Lanz keine Bitcoin-Software

Quelle: CORRECTIV.Faktencheck!

Faktencheck

Gefälschter Tagesschau-Artikel: Nein, Peter Maffay bewarb bei Markus Lanz keine Bitcoin-Software

Ein gefälschter Tagesschau-Artikel wirbt mit Markus Lanz und Peter Maffay für eine Bitcoin-Software. Lassen Sie sich davon nicht täuschen.

von Steffen Kutzner

Gefälschter Tagesschau-Artikel: Nein, Peter Maffay bewarb bei Markus Lanz keine Bitcoin-Software

Peter Maffay soll bei Markus Lanz eine Bitcoin-Software beworben haben. Ein Tagesschau-Artikel, der das angebliche Interview wiedergibt, ist jedoch erfunden. (Symbolbild: Felix Hörhager / DPA / Picture Alliance)
Behauptung

Laut eines Tagesschau-Artikels soll die Deutsche Bundesbank Peter Maffay verklagt haben, weil er in einer Markus-Lanz-Sendung eine Bitcoin-Software beworben haben soll.

Aufgestellt von: vqixvnij4ig.digital/COAB/bGgCQy2L/
Datum:
19.03.2024

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Manipuliert
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Manipuliert. Der Tagesschau-Artikel ist gefälscht, das Lanz-Interview mit Peter Maffay ist erfunden.

„Die Deutsche Bundesbank verklagt Peter Maffay wegen seiner Äußerungen im Live-TV“, schreibt die Tagesschau angeblich in einem Artikel. Im fraglichen Text geht es um eine Bitcoin-Software zum Geldverdienen. Maffay habe in einer Live-Sendung bei Markus Lanz gesagt: „Alles, was Sie tun müssen, ist, sich über diesen Link zu registrieren und eine Einzahlung von mindestens 250 Euro vorzunehmen.“ Der angebliche Artikel verbreitet sich über mehrere Werbeanzeigen auf Facebook und erreichte dort laut der Werbebibliothek des Meta-Konzerns etwa 80.000 Accounts.

Doch der Artikel in Tagesschau-Optik ist gefälscht, Peter Maffay warb bei Markus Lanz nicht für eine Bitcoin-Software. 

Eine gefälschte Seite, die dem Online-Auftritt der Tagesschau nachempfunden ist – davon kursieren aktuell mehrere (Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Indizien dafür, dass es sich um eine Fälschung handelt, gibt es mehrere: Die angebliche Tagesschau-Seite hat kein klickbares Impressum und vermeintliche Links funktionieren nicht. Die URL lautet nicht „tagesschau.de“, sondern ist eine völlig andere. 

Der Musiker war zwar bei Lanz mehrfach zu Gast, etwa 2020, aber es finden sich keinerlei Hinweise darauf, dass er diese Äußerungen je getätigt hat. Eine Google-Suche nach den Begriffen „Peter Maffay Bitcoin Lanz“ liefert keine relevanten Treffer, ebenso wenig wie der Titel des angeblichen Interviews.

Tagesschau-Artikel und Peter Maffays Bitcoin-Werbung sind erfunden

Klickt man auf den Link, der angeblich zu der Bitcoin-Software führt, erscheint ein Feld, in dem man sich registrieren soll. Dazu heißt es: „Verändere dein Leben heute.“ Abgefragt werden Name und E-Mail-Adresse, doch wofür oder bei wem man sich registriert, ist nicht ersichtlich. Das zeigt, dass es sich um kein seriöses Angebot handelt.  

Das Registrierfeld aus dem gefälschten Tagesschau-Artikel führt nicht zu der angeblichen Bitcoin-Software (Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Musiker Peter Maffay warnt auf Facebook vor gefälschten Nachrichten 

Auf Facebook veröffentlichte Maffay am 22. März 2024 ein Statement, in dem er darauf hinweist, dass sich in letzter Zeit häufiger Fake-Accounts Nachrichten „in finanzieller Form“ im Namen Maffays verbreiten würden. „Bitte fallt nicht darauf herein“, sagt der Musiker.

Hinter dem gefälschten Tagesschau-Artikel steckt eine Betrugsmasche, die seit einigen Monaten immer wieder mit verschiedenen Prominenten und Politikerinnen kursiert. Betroffen waren unter anderem Til Schweiger, Annalena Baerbock oder Alice Weidel. Das Medienmagazin Zapp berichtet darüber ausführlich.

Transparenzhinweis: CORRECTIV ist seit 2017 in einer Kooperation mit dem Facebook-Konzern Meta, um Desinformation auf dem Sozialen Netzwerk zu bekämpfen. Mehr Informationen zu der Kooperation erhalten Sie hier.

Redigatur: Kimberly Nicolaus, Matthias Bau

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