Um 19.19 Uhr waren die die drei Blindgänger, die große Teile der Stadt lahmgelegt hatten, entschärft. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf hatten sie unschädlich gemacht.
Die Bomben, die vergangenen Montag auf der Deutzer Werft gefunden worden waren – sie haben nicht nur das Kölner Ordnungsamt vor eine große Herausforderung gestellt. Die Weltkriegsbomben, zwei Schwergewichte von je 20 Zentnern und eine mit 10 Zentnern, haben einen Evakuierungsbereich von einem Kilometer nötig gemacht. Dies bedeutete, dass nicht nur zentrale Teile von Deutz evakuiert werden mussten, sondern auch ein großer Teil der Kölner Altstadt.
Insgesamt mussten rund 20.500 Menschen ihr Zuhause verlassen, das Eduardus-Krankenhaus sowie zwei Altenheime komplett evakuiert werden. 58 Hotels, zahlreiche Restaurants und Geschäfte mussten ihre Türen schließen, Großunternehmen wie Messe, HDI, RTL und auch große Teile der Stadtverwaltung schickten ihre Mitarbeiter*innen ins Homeoffice. Hochzeitspaare, die sich im Rathaus das Ja-Wort geben wollten, wurden in Trauzimmer im Kölner Süden umgebucht.
Trotz der enormen Herausforderung lief es Mittwoch lange Zeit fast reibungslos. Am Ende weigerte sich eine Person, ihre Wohnung zu verlassen, eine andere wollte eine Sperre durchbrechen und leistete Widerstand. Der Mann kam in Gewahrsam.
Stadtdirektorin Andrea Blome: „Ich möchte mich bei allen Einsatzkräften bedanken, die mit großem Engagement und hoher Professionalität im Einsatz waren (oder noch sind). Ob Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, Ordnungsamt oder städtische Mitarbeitende – ihr unermüdlicher Einsatz für die Sicherheit unserer Stadt verdient höchste Anerkennung. Ebenso gilt mein herzlicher Dank allen Kölnerinnen und Kölnern, die mit Geduld, Kooperationsbereitschaft und Verständnis die notwendigen Evakuierungsmaßnahmen mitgetragen haben. Bis auf wenige Einzelfälle erfolgte die Evakuierung nahezu problemlos. In herausfordernden Situationen wie dieser zeigt sich, was Köln ausmacht: Solidarität, Zusammenhalt und ein respektvoller Umgang miteinander. Dafür danke ich Ihnen allen von Herzen!“
Nun werden Straßen und Brücken nach und nach freigegeben, die Anwohner*innen können in ihre Häuser und Wohungen zurückkehren beziehungsweise werden mit Krankentransporten oder Shuttlebussen zurückgebracht.
Am Gelingen waren beteiligt: 240 Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes, unterstützt wurden sie von 24 Kolleg*innen aus Bonn. Die Feuerwehr war mit 451 Mitarbeiter*innen im Einsatz, darunter zahlreiche Freiwillige von Hilfsorganisationen, die die insgesamt 282 Krankentransporte fuhren. Außerdem kümmerten sich die Hilfsorganisationen um die Menschen in den Anlaufstellen in der Messe und in der Altstadt. In der Spitze fanden sich 274 Personen in Deutz und 81 am Perlengraben ein.
Ein besonderer Dank gilt den Kolleg*innen und Kollegen des Kompetenzzentrums des Geo-Informationssystems der Stadt Köln, die mit großem Engagement, Knowhow und viel Begeisterung das interaktive Kartenmaterial entwickelten, mit dem die Bevölkerung auf allen Endgeräten schnell und effektiv informiert werden konnte.
Quelle: Stadt Köln, Fotocredit: KNJ/Martina Uckermann