Verwahrloste Frau: Feuerwehr entdeckte eingesperrte 74-Jährige nach mehreren Tagen – Sohn verurteilt

Verwahrloste Frau: Feuerwehr entdeckte eingesperrte 74-Jährige nach mehreren Tagen – Sohn verurteilt

Rundschau |

Verwahrloste FrauFeuerwehr entdeckte eingesperrte 74-Jährige nach mehreren Tagen – Sohn verurteilt

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Der 37 Jahre alte Sohn der Frau musste sich einem Strafprozess vor dem Amtsgericht stellen.

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Nach rund achtstündiger Verhandlung mit zahlreichen schockierenden Zeugenaussagen wurde der 37-jährige Sohn zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Nachdem Feuerwehrleute im Mai 2023 eine Wohnung in Porz aufbrechen mussten, schlug ihnen „bestialischer Gestank“ entgegen. In einem völlig verdreckten und mit allerhand Unrat verdreckten Wohnzimmer mit einem Pflegebett, trafen sie auf eine verwahrloste, von ihren eigenen Fäkalien verunreinigte Frau (74). Die Frau war mehrere Tage in der Wohnung eingesperrt und Zeichen von Flüssigkeitsmangel und Mangelernährung auf. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, hat den Vorfall aber ohne schwere Folgeschäden überstanden.

Zweieinhalb Jahr Haft wegen Misshandlung

Am Mittwoch musste sich nun der 37 Jahre alte Sohn der Frau einem Strafprozess vor dem Amtsgericht stellen. Nach rund achtstündiger Verhandlung mit zahlreichen schockierenden Zeugenaussagen wurde der 37-Jährige wegen Freiheitsberaubung, Misshandlung von Schutzbefohlenen und fahrlässiger Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Zudem muss der Mann mit dem Widerruf einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe wegen Drogenbesitzes rechnen. Richterin Julia Schumacher zeigte sich während der Urteilsbegründung schockiert und sagte: „Die Leute, die in Deutschland so einen Hund halten, können Sie an zwei Händen abzählen. Und Sie haben das mit ihrer eigenen Mutter gemacht.“ Das Gericht ging am Ende der Verhandlung entgegen den Annahmen in der Anklage — die drei Jahre Haft beantragte — davon aus, dass die Frau nicht zwölf Tage, sondern höchstens vier Tage in der Wohnung eingesperrt war. Dort habe die Frau, keinen Zugang zum Bad gehabt, der Toilettenstuhl sei halb voll gewesen. Die Mutter sei aufgrund einer rheumatischen Erkrankung zudem nicht in der Lage gewesen, sich selbst aus dem Kühlschrank Essen zu nehmen, noch soll sie in der Lage gewesen sein, Wasser aus dem Kran zu trinken.

Der Angeklagte, der damals regelmäßig Drogen konsumierte, legte zu Beginn der Verhandlung ein Geständnis ab. Der zweifache Familienvater, der im Tatzeitraum Ende April, Anfang Mai 2023 noch im Schichtbetrieb in der Chemieindustrie arbeitete, erklärte, er sei überfordert gewesen. Zudem sei er damals krankgeschrieben gewesen. Wieso er sich aber keine Hilfe geholt hatte, darauf hatte der Angeklagte keine Antwort.

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