Protestbrief an Politik: Sorge um die Zukunft des Rheinischen Bildarchivs

Protestbrief an Politik: Sorge um die Zukunft des Rheinischen Bildarchivs

Rundschau |

Protestbrief an PolitikSorge um die Zukunft des Rheinischen Bildarchivs

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Am Eifelwall befindet sich das Stadtarchiv. Das Rheinische Bildarchiv ist ebenfalls in dem Gebäude untergebracht.

Copyright: Costa Belibasakis

Die Beunruhigung über die Entwicklung des Rheinischen Bildarchivs ist groß in der Kunst- und Kulturszene – und das weit über die Grenzen Kölns hinaus.

Mit einem „Protestbrief“ sprechen sich derzeit Dutzende namhafte Vertreterinnen und Vertreter für die „institutionelle Selbständigkeit“ des Rheinischen Bildarchivs aus. Zu Beginn des Jahres 2023 ist die Institution ins allgemeine Historische Archiv der Stadt eingegliedert worden, Anfang April war nun die Leiterin, Dr. Johanna Gummlich, intern versetzt worden.

Zu den Erstunterzeichnern des Protestschreibens gehören die Kunsthistorikerin Dr. Adelheid Komenda, Kuratorin für Fotografie am LVR-Landesmuseum Bonn, Kunsthistoriker Dr. Stefan Kraus, Leiter des Diözesanmuseums Kolumba und der renommierte Fotograf Reinhard Matz. In der Versetzung der Archivleiterin sehen sie „die Belange des Mediums Fotografie missachtet und gefährdet“. Sie fordern nun vom Kulturausschuss der Stadt die Rückführung des Bildarchivs in seine Eigenständigkeit. „Diese überregional bedeutende Kulturinstitution darf nicht verloren gehen“, heißt es weiter.

Größtes kommunales Bildarchiv in Deutschland

Gegründet wurde das Rheinische Bildarchiv bereits 1926, hier finden sich als Dauerleihgaben unter anderem Fotografien von August Sander, Anselm Schmitz und Chargesheimer. Nicht nur durch diese Werke hatte sich die Institution zum größten kommunalen Bildarchiv in Deutschland entwickelt, das Archiv umfasst rund 5,4 Millionen Bilder.

In der Kulturszene wird nun ein Bedeutungsverlust für die Fotografie befürchtet. „Die Arbeit des RBA umfasst mehr Aufgaben, als durch Maßgaben eines Historischen Archivs abzudecken wären“, heißt es in dem Protestbrief. „Aufgaben, Portfolio und Serviceleistungen des Sachgebietes Rheinisches Bildarchiv bleiben unverändert bestehen“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt. Darüber hinaus sei eine „Serviceausweitung“ geplant. Der Zugang zu den Bildern solle Öffentlichkeit in noch größerem Maße ermöglicht werden, so die Stadt.

Dr. Johanna Gummlich hatte das Bildarchiv seit 2010 geleitet und sich einen Namen als Expertin für die Bestände des Hauses erworben.

Vor drei Jahren zog das Rheinische Bildarchiv an den Eifelwall um – ins neue Stadtarchiv. Nun ist das Bildarchiv offiziell ein „Sachgebiet“ innerhalb des großen Stadtarchivs. Ein großer Teil des Bildarchivs ist über die Internet-Datenbank „Kulturelles Erbe Köln“ öffentlich zugänglich. (tho)

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