Nicht nur für Fans: Fußballkultur auf der c/o pop – das bietet „FU24BA7L“

Nicht nur für Fans: Fußballkultur auf der c/o pop – das bietet „FU24BA7L“

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Nicht nur für FansFußballkultur auf der c/o pop – das bietet „FU24BA7L“

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FU24BA7L lädt ein zur co/pop Ausstellung

Copyright: Thomas Banneyer

Gleich 13 Events zum Thema Fußball finden während der c/o pop statt. Unter dem Titel „FU24BA7L“ geht es etwa um Vielfalt und Nachhaltigkeit.

„Das wusste ich alles nicht“, murmelt ein Besucher beim Lesen einer Infotafel. Die Wanderausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden“ informiert über jüdische Pioniere im deutschen Fußball. Darunter etwa Walter Bensemann, Gründer des traditionsreichen Fußballmagazins „Kicker“. „Diese Zeitschrift gäbe es ohne diesen Mann nicht“, betonte der Publizist Alex Feuerherdt beim Eröffnungsvortrag in der Ehrenfelder Pattenhalle.

FU24BA7L lädt ein zur co/pop Podiumsdiskussion mit Tugba Tekkal, Keren Vogler, Oke Göttlich, Matthias Groeneveld

Copyright: Thomas Banneyer

Er und andere – etwa der beliebte Nationalspieler Julius Hirsch, der später im Auschwitz ermordet wurde – hätten den Fußball in Deutschland zum Massenphänomen gemacht. „Man kann sich das heute kaum noch vorstellen, aber Fußball galt damals als undeutsche Fußlümmelei“, sagte Feuerherdt. Nur sehr langsam habe die Nachkriegsgesellschaft sich an diese Leistungen erinnert.

„FU24BA7L“ auf der c/o pop

Anlass für die Ausstellung ist das Kölner Festival für Fußballkultur „FU24BA7L“. Seit Oktober stellt es anlässlich der anstehenden EM die Themen Nachhaltigkeit, Integration, Vielfalt, Chancengerechtigkeit im Fußball heraus. 24 Veranstaltungen an 7 Orten sind vorgesehen, darunter Konzerte, Vorträge, Ausstellungen, Partys. Dahinter steht die cologne on pop GmbH, die auch das aktuell laufende Kulturfestival c/o pop betreibt. Kein Wunder also, dass 13 der 24 Veranstaltungen Teil von c/o pop sind. Eine Bundesstiftung finanziert das Projekt.

Eine zweite Ausstellung trägt den Titel „Flucht, Migration und Fußball“. Das Kölner Fanprojekt informiert mit Aufstellern über Flucht und Krieg, die Menschenrechtslage beim Stadionbau für Großereignisse und die Biografien einzelner Fußballer. „Fußball ist nicht nur Fußball, Fußball ist Kultur, Fußball ist Politik“, betonte Henni Hübel vom Fanprojekt.

Viel los war nicht bei der Eröffnung, allerdings fand sie am Freitagmorgen statt. Außerdem sei es nunmal das erste Festival seiner Art, erklärte sich Projektleiter Tobias Thomas. Sowas brauche Zeit, um sich zu etablieren. „Wir leisten hier sozusagen Pionierarbeit.“

Kick-Off-Ball und Podcast

Keren Vogler von Deutschlands einzigem jüdischen Sportverband „Makkabi“ berichtete in einem Grußwort über die ansteigende Anzahl von antisemitischen Anfeindungen, gerade im Fußball. “Wir sehen hier, dass es auch anders geht”, lobte sie das Projekt.

Schon am Freitag gab es noch weitere Talks, etwa einen zu Fankulturen mit, unter anderen, FC-St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich und der Trägerin des Kölner Ehrenamtspreises und ehemaligen Profifußballerin Tuğba Tekkal. Bis zum Ende der c/o pop am Sonntag stehen noch einige Programmpunkte an. Im Leo-Amman-Park an der Herbrandstraße sind am Wochenende tagsüber die beiden Ausstellungen kostenlos zu sehen, außerdem gibt es dort kostenlose Challenges und Workshops für Kinder und Jugendliche zum Thema Straßenfußball.

Für den Rest des Programms, das im nahegelegenen Bürgerzentrum Ehrenfeld stattfindet, ist ein Tages- oder Festivalticket der c/o pop nötig. Zur Auswahl steht am Samstag zum Beispiel eine Vorführung des Kurzfilms „Realness with a twist“ über einen indischen Fußballer mit einer heimlichen Leidenschaft für die queere, afro- und lateinamerikanische Subkultur Voguing.

Am Sonntag folgt dann eine Live-Aufnahme des Podcasts „Schlag & fertig“ von Fabian Köster und Jonas Hector. Nach der c/o pop geht es noch bis Mitte Juni weiter. 

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