Mottowoche: So feiern die angehenden Kölner Abiturientinnen und Abiturienten

Mottowoche: So feiern die angehenden Kölner Abiturientinnen und Abiturienten

Rundschau |

MottowocheSo feiern die angehenden Kölner Abiturientinnen und Abiturienten

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Schülerinnen und Schüler des Humboldt sind stolz auf ihre ergatterte Flagge.

Copyright: Meike Böschemeyer

Kommenden Dienstag beginnen die Abiturklausuren. Doch noch ist neben Lernen auch Feiern angesagt. Ein Blick auf die Mottowoche in Köln.

Vor dem Humboldt-Gymnasium am Kartäuserwall präsentieren Schülerinnen und Schüler in Bademantel und Schlappen stolz eine selbstgemachte Flagge. Sie haben sie am Dreikönigsgymnasium ergattert. Zwischen den Abiturjahrgängen der Kölner Gymnasien geht der Fahnenklau um. Das tägliche Spiel „Catch the flag“ ist ein Teil der Mottowoche, der letzten Woche, die die Jungen und Mädchen in der Schule verbringen bevor die Abi-Prüfungen am Dienstag, 16. April, beginnen. 

Dass die Mottowoche in diesem Jahr nicht wie üblich vor den Osterferien stattfindet, sondern in die Woche nach den Ferien verlegt wurde, kommt den Schülerinnen und Schülern nicht gelegen. „Die Verlegung hat für großen Unmut gesorgt. Immerhin ist gerade die intensivste Lernphase für uns“, fasst Katja Litvak von der BezirksschülerInnenvertretung zusammen. Morgens feiern, nachmittags lernen – nach diesem Plan gehen derzeit nicht wenige vor.

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Unter verschiedenen Motti, über die vorher abgestimmt wurde, treffen sich die jungen Menschen an ihrer Schule. Leitsprüche für die Verkleidungen sind beispielsweise: Unterwelt, Pyjama, Wilder Westen, erster Schultag, Lehrer, Touristen oder Nach dem Club. Besonders beliebtes Motto ist Kindheitshelden. Das gibt es an vielen Schulen. „Da kamen viele als Lauras Stern, Harry Potter aber auch als Spongebob oder Bob der Baummeister“, erzählt eine Schülerin des Heinrich-Mann-Gymnasiums. An der Volkhovener Schule gab es am Dienstag den Kulturtag, an dem sich alle auf die Herkunft ihrer Familien besannen und „in traditionellen Klamotten“ kamen. Dass zudem Musik aus allen Ländern auf dem Schulhof gespielt wurde, fanden auch die jüngeren Schülerinnen und Schüler toll.

„Den Unterricht ein bisschen zu stören, gehört schon auch zur Mottowoche“, gibt ein 18-Jähriger vom Ehrenfelder Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) zu. Doch das wichtigste ist den Schülerinnen und Schülern, Party zu machen und kleine Streiche zu spielen. Den Zusammenhalt symbolisiert dabei ein gemeinsames Motto für den Abi-Jahrgang.

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Dabei ist durchaus Kreativität gefragt. „C’est l’ABI“ dichtete der Abschlussjahrgang des Humboldt. „Aufstieg der Klassengesellschaft – KABItalismus“, heißt es am AMG. Das Stadtgymnasium Porz hat das Motto „Prison Break – We are gonnABI free“. „ABIletten – wir schlappen davon“ teilen die angehenden Abiturienten der Rodenkirchener Gesamtschule mit; „ElektroKardioGramm – euer Herz schlägt für uns“, hat man sich am EKG, dem  Niehler Erich-Kästner-Gymnasium überlegt;  auf den Ausdruck „ABIficial Intelligence“ sind die Schülerinnen und Schüler am Heinrich-Mann-Gymnasium gekommen.

Wilde Auswüchse oder gar einen brutalen Abikrieg wie zuletzt 2016 gibt es während der diesjährigen Mottowoche bisher nicht. „Zweimal während der Mottowoche treten die Schulen zum Flunkyball auf der Uniwiese gegeneinander an“, verrät der 18-jährige Henry. Flunkyball ist eine Art  Outdoor-Trinkspiel.

Nebenher gibt es noch zuweilen gewachsene Rivalitäten zwischen einzelnen Schulen. „Zwischen uns und der Kaiserin-Augusta-Schule gibt es eine besondere Beziehung, eine historische Freund-Feindschaft“, erklärt ein Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasium. Die Hass-Liebe der beiden Schulen entlädt sich derzeit in täglichen Kämpfen mit Wasserpistolen. „So kurz vor den Klausuren passe ich da aber schon auf, dass ich nicht den ganzen Tag nass herumlaufe nach der Wasserschlacht. Schließlich will ich mich nicht erkälten“, gibt der Schüler zu bedenken. Da scheint schon Vernunft durch im Vorfeld der Prüfung zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife, wie das Abitur offiziell heißt.

Welche großen Gags an den einzelnen Schulen stattfinden sollen, halten die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten noch geheim. Verraten wurde allerdings schon ein kleiner Gag, der am letzten Tag der Mottowoche in einem Gymnasium stattfinden soll. „Da ist Pyjamatag. Da kommen wir alle extra früh in die Schule und legen uns im Eingangsbereich auf den Boden“, hat die Rundschau erfahren. 

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