Konzert in der Philharmonie: Nachwuchstalente im Zusammenspiel mit Opernstar Wiebke Lehmkuhl

Konzert in der Philharmonie: Nachwuchstalente im Zusammenspiel mit Opernstar Wiebke Lehmkuhl

Rundschau |

Konzert in der PhilharmonieNachwuchstalente im Zusammenspiel mit Opernstar Wiebke Lehmkuhl

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Überzeugte mit ihrer warmen durchdringenden Altstimme: Opernstar Wiebke Lehmkuhl.

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Junge Talente in der Philharmonie: Das Bundesjugendorchester unter der Leitung von Elias Grandy spielte Wagner und Richard Strauss. Höhepunkt war das Zusammenspiel mit Opernstar Wiebke Lehmkuhl.

Geräuschhaftes Stühlerücken inszenierte eine eigene moderne Ouvertüre beim Konzert des Bundesjugendorchesters; hier suchte hörbar jedes Mitglied den notwendig optimalen Sitz. Denn musikalisch forderte der wunderbare Dirigent Elias Grandy höchste Spielkultur. Das ließ sich jetzt in einem emotional aufgeladenen Programm in der Kölner Philharmonie erleben.

Die Frühjahrstournee des Patenorchesters der Berliner Philharmoniker (samt lebenslangem Ehrendirigenten Sir Simon Rattle) war diesmal verbunden mit einer vorgelagerten WDR-Produktion. Entsprechend frisch trainiert saß gleich der fragile Konzert-Auftakt mit dem Vorspiel zu Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Ob die 14- bis 19-jährigen Talente einem solchen Stoff von solch schwerer Programmmusik gewachsen sind, die Frage stellte sich nicht: Die Instrumentalstimmen hingen an den magischen Fäden des Dirigenten, der jedes Beben des Herzens akribisch lenken konnte, bis in die tonal entsicherte Welt des berühmten „Tristan-Akkords“.

Das setzte sich ungebrochen fort in dem instrumentalen Klanggemälde „Isoldes Liebestod“: Vertontes Aufbegehren in höchster Verzweiflung, aufwühlend in jeder Phase gestaltet vom Unruhestifter Elias Grandy – genau die richtige Vorbildfigur eines engagierten Musikus für das junge Orchester, dessen jugendliche Begeisterungskraft hier gezündet wurde.

Wiebke Lehmkuhl überzeugt mit warmer, durchdringender Altstimme

Als Mitt-Vierziger wird der deutsch-japanische Dirigent, der selbst jugendliche Power ausstrahlt, im nächsten Jahr eine Chefposition in Japan übernehmen. Er ist auch gefragt als Operndirigent. Mit Wiebke Lehmkuhl durfte er jetzt eine gefeierte Operndiva begrüßen, die zwischen den berühmtesten Opernbühnen und edelsten Konzertbühnen im Oratorienbereich mühelos wechselt – jetzt mit Klavierliedern von Alma Mahler, instrumentiert für Orchester.

Nach dem Soundmagier Wagner klangen diese sieben Lieder, naturbedingt gefesselt an das enge Korsett des Klaviersatzes, etwas schmächtig. Aber sie folgen dem Trend, einst unterdrückte Werke von Komponistinnen zu rehabilitieren. Und besser als Wiebke Lehmkuhl, gesegnet mit einer warmen sowie durchsetzungsfähigen Altstimme, können diese Lieder ein neues Publikum nicht erobern.

Als Orchestererzieher dient gern die Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss, hier mit einem Fokus auf den reifen solistischen Einlagen der Hochbegabten. Das abschließende Tanzlied forderte als Zugabe den noch schmissigeren Walzer aus dem Rosenkavalier – ein Finale in angemessener Hochstimmung.

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