Kölner Osterkirmes: Rasantes Gruseln und ein neues Riesenrad – Familientag gibt es nicht mehr

Kölner Osterkirmes: Rasantes Gruseln und ein neues Riesenrad – Familientag gibt es nicht mehr

Rundschau |

Kölner OsterkirmesRasantes Gruseln und ein neues Riesenrad – Familientag gibt es nicht mehr

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Schaustellerpfarrer Sascha Ellinghaus segnet das neue Deutzer Riesenrad.

Copyright: Costa Belibasakis

Zahlreiche neue Attraktionen erwarten die Kirmesfreunde. Am Karsamstag um 12 Uhr geht’s los.

Es ist ein ganz besonderer Tag für Rosi Goermann. Schaustellerpfarrer Sascha Ellinghaus hat das strahlend weiße Riesenrad der Familie Goermann gerade feierlich gesegnet und Robert Goermann Metallkreuz und Segnungsplakette überreicht, die Gratulanten stehen Schlange. Neben dem reich geschmückten Kirmesaltar fährt die 100-jährige Matriarchin der Familie per Rollstuhl die Rampe zum Einstieg hoch. Mit einen Gläschen Sekt in der Hand schwebt sie hinauf in 48 Meter Höhe. „Das habe ich zum letzten Mal gemacht, als ich noch mit durch ganz Deutschland gereist bin“, sagt sie lächelnd. „Vor 50 Jahren.“

Begegnung mit Super-Mario

Außer dem Blick über Rhein, Dom und ins Bergische Land kann sie von oben auch die Kirmes auf der Deutzer Werft bestaunen, die fast fertig aufgebaut ist. Am Karsamstag um 12 Uhr geh’s los mit der Osterkirmes, die erstmals unter der Regie von Willfried Hoffmann stattfindet. Zuvor war das Fest mehr als vier Jahrzehnte von der Gesellschaft Kölner Schausteller (GKS) veranstaltet worden. Da sich in diesem Jahr erstmal mehrere Ausrichter beworben hatten, entschied die Stadt per Losverfahren (wir berichteten).

80 Schausteller sind auf der Osterkirmes dabei, darunter zwölf Fahrgeschäfte für Erwachsene und sechs für Kinder. Neu in Köln ist unter anderem das 80 Meter hohe „Jules Verne Tower“-Kettenkarussell, der Geistercoaster „Spuk“, eine Mischung aus Achter- und Geisterbahn sowie das Fahrgeschäft „The King“. Hier gehe es „ziemlich wild und hoch zur Sache“, bis hin zum Fahren kopfüber, so der Veranstalter. Ein spannender „Riesenspaß für die ganze Familie“ sei das „XXL-Lachhaus“.

„Das alte Volksfest hat ja nicht so richtig funktioniert“, so die Einschätzung des neuen Ausrichters. Man wolle eine Kirmes für alle Kölner machen. Deshalb gebe es auf dem Festplatz jetzt drei Areale mit Bierbänken und -tischen, an denen das Kirmestreiben genossen werden könne. Die Schankbetriebe hätten zusätzliche WCs, der Kirmesplatz und die Siegburger Straße würden täglich mit einem großen Elektrosauger gereinigt. Neu ist auch die Videoüberwachung des Geländes über zehn Türme. Das von Polizei, Ordnungsamt und GKS erarbeitete Konzept, das etwa die Sperrung der Siegburger Straße und Einfahrsperren für Ortsfremde ins Veedel vorsieht, wird auch in diesem Jahr umgesetzt, denn die Veranstalter rechnen mit 100 000 Besuchern.

Er wolle die Kirmes familienfreundlicher machen, hatte der neue Ausrichter Hoffmann im Vorfeld angekündigt. Zugleich teilte er mit, dass es den traditionellen „Familientag“, an dem Kinder alle Fahrgeschäfte zum halben Preis nutzen konnten, ab sofort nicht mehr geben werde. „Es gibt bei einigen Fahrgeschäften ermäßigte Preise für Kinder, und die haben wir nicht erhöht, trotz Inflation“, sagte Hoffmann auf Nachfrage. Mit 3,50 Euro etwas günstiger als im Vorjahr ist der jetzt von Gilbert Hoffman betriebene Autoscooter.

Neu für Kinder ist ein tägliches „Meet and Greet“ mit den Figuren Super-Mario, der Paw-Patrol-Familie und Sitch; auch s Kinderschminken und Malwettbewerbe soll es zeitweise geben. An den Ostertagen kommt jeweils ab 12 Uhr der Osterhase auf die Kirmes. Doch vorher, mahnt Schaustellerpfarrer Ellinghaus seine Schäfchen, erwarte er um 9.30 Uhr viele Kirmesfreunde beim traditionellen Ostergottesdienst. Auf dem Autoscooter – wo sonst?

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