Jahresempfang an Uni: Wie Kölner Wissenschaftler die Demokratie fördern sollen

Jahresempfang an Uni: Wie Kölner Wissenschaftler die Demokratie fördern sollen

Rundschau |

Jahresempfang an UniWie Kölner Wissenschaftler die Demokratie fördern sollen

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Im Hörsaal: ProrektorinBeatrix Busse, Zeit-RedaktionsleiterinSibylle Anderl undRektor Joybrato Mukherjee (v.l.).

Copyright: Nabil Hanano

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind gesellschaftlich gefordert. Diesen Tenor gab es bei Jahresempfang des Rektors der Kölner Uni.

Die Zeiten sind politisch und gesellschaftlich herausfordernd. Das betonten die Rednerinnen und Redner beim Jahresempfang des Rektors der Universität zu Köln. Am Dienstagabend versammelten sich mehrere Hundert geladene Gäste aus Wissenschaft und Stadtgesellschaft im Hauptgebäude der Uni.

„Wir sind weiter vom Elfenbeinturm entfernt als je zuvor“, zitierte Rektor Joybrato Mukherjee seinen Amtsvorgänger Axel Freimuth. Die gesellschaftlichen Spannungen seien auch Teil der Universtität, betonte er. Und wie um das zu untermauern, konnten die Gäste beim Umtrunk auf ein kleines „pro-palästinenisches“ Zeltcamp schauen, das seit Ende vergangener Woche auf der Uniwiese ist.

„Wissenschaft wird angesichts geopolitischer Spannungen wichtiger“, ist Mukherjee überzeugt. Gerade auch unter herausfordernden Bedingungen müssten jedoch Beziehungen gepflegt werden. Deshalb werde man weiter mit chinesischen Partnern, mit der Ukraine und mit Israel zusammenarbeiten, nannte der Rektor Beispiele.

Reker sieht Demokratie unter Druck

Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) mahnte in ihrem engagierten Grußwort an, dass die Demokratie in Gefahr sei. Sie verwies auf Gewalttaten, wie den Angriff auf den EU-Politiker Matthias Ecke und pries die Bildung als die wichtigste Ressource,  um die Demokratie zu stärken. „Wissenschaft ist eine der wichtigsten Quellen für eine fortschrittliche Politik“, sagte Reker.

Wie die Wissenschaft medial verbreitet werden könne, war Thema der Gastrednerin. Sibylle Anderl, Leiterin der Wissenschaftsredaktion der Wochenzeitschrift Zeit hielt den Festvortrag. Auch ihre Überzeugung: „Wissenschaft ist wichtig für mündige Bürger.“ Dabei sei es notwendig, dass die wissenschaftlichen Methoden besser als bisher in  die Öffentlichkeit transportiert werden.

Weitere Forderung von Anderl, die sich mit dem veränderten Status der wissenschaftlichen Berichterstattung infolge der Corona-Pandemie auseinandersetzte, war mehr Interdisziplinarität. Wichtig sei, eine Diskussionsatmosphäre zu pflegen und zu ermöglichen.„ Am meisten kann man von denjenigen lernen, die anderer Meinung sind“, sagte Anderl.

Axel Freimuth jetzt Ehrensenator

„Ich hoffe, dass weiter diskutiert wird“, sagte auch Axel Freimuth, Altrektor der Uni Köln. Er hatte die Hochschule 18 Jahre lang geführt und erhielt nun im Ruhestand die Ehrensenatorwürde. Das ist die höchste Ehrung, die die Universität zu Köln verleihen kann. 

Weitere Programmpunkte des Jahresempfangs: die Verleihung der Universitätspreise. Für seine Forschung wurde Andreas Speer, Direktor des Thomas-Instituts, ausgezeichnet. Markus Ogorek, Leiter des Instituts für Öffentliches Recht, erhielt den Universitätspreis im Bereich Lehren und Lernen. Für das Wissenschaftsmanagement ausgezeichnet wurde die Docfile Arbeitsgemeinschaft. Preise für Nachhaltigkeit erhielten Judith Schmidtlein, studentische Mitarbeiterin im Nachhaltigkeitsbüro, sowie das Institutsteam Allgemeinmedizin um Beate Müller. Die Professorin beschäftigt sich mit der Rolle des Hausarztes im Klimawandel.

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