Energie aus Eis: Alternative Wärmeversorgung für 108 Wohnungen in Kölner Siedlung

Energie aus Eis: Alternative Wärmeversorgung für 108 Wohnungen in Kölner Siedlung

Rundschau |

Energie aus EisAlternative Wärmeversorgung für 108 Wohnungen in Kölner Siedlung

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GWG-Vorstandssprecher Michael Schwenk setzt auf alternative Heizmethoden. Foto: Uwe Schäfer

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Öl- und Gasheizung ade: Die GWG modernisiert in Dellbrück Wohnungen mit Solarenergie und Wärmepumpen. Das macht die Siedlung klimaneutral.

Mit Wärmepumpen beheizt werden bald 108 Wohnungen der gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft rechtsrheinisch von 1897 (GWG) in der Siedlung Erikaweg. Das Unternehmen saniert hier Mehrfamilienhäuser, die in den 1960er Jahren errichtet worden waren. 

Bislang: Ölzentralheizung und Warmwasseraufbereitung 200 Meter entfernt

„Bei der Sanierung unserer Gebäude richten wir großes Augenmerk auf energetische Aspekte“, erklärt Vorstandsvorsitzender Michael Schwenk. Bisher hatten eine Ölzentralheizung und eine zentrale Warmwasseraufbereitung in einem Gebäude in der etwa 200 Meter entfernten Hyazinthenstraße die Wohnungen versorgt.

Schwenk: „Da Öl zu dieser Zeit sehr günstig war und niemand an den Klimaschutz dachte, waren die Anlagen damals hochmodern und sogar etwas überdimensioniert.“ Es habe keine Rolle gespielt, die Wärme und das heiße Wasser so weit zu transportieren. Wegen gestiegener Heizkosten sei die Anlage dann 2009 auf Gas umgestellt worden.

Heiz- und Warmwasserkosten bislang sehr hoch

Da die Häuser über keine Wärmedämmung verfügten und auch durch den langen Transportweg sind die Heiz- und Warmwasserkosten bisher sehr hoch. Schwenk: „Um das zu ändern, beschlossen wir, auf regenerative Energien zu setzen und die Siedlung klimaneutral zu machen.“

Begonnen habe die GWG 2022 mit einem ersten Abschnitt, den Häusern Erikahof 1-9. „Zuerst wurden die Gebäude durch den Einbau neuer Fenster und energetisch saniert und einer Dämmung von Fassaden, Kellerdecken und Dächern besser vor Wärmeverlust geschützt“, berichtet der Vorsitzende. In einer zweiten Stufe folge nun der Bau der Wärmerzeugungsanlage.

Wechsel des Aggregatzustands setzt Energie frei

„Herausragende Eigenschaft dieser Anlage sind Wärmepumpen, die ihre Energie aus einem Eisspeicher beziehen“, betont Schwenk. Hier würden etwa 200 Kubikmeter Wasser gefroren und wieder aufgetaut. Der Wechsel des Aggregatzustands setze Energie frei, die etwa 80 Grad heißem Wasser entspreche. Schwenk: „Das Ganze wird mit Solarenergie angetrieben.“

Dabei gibt es eine Neuerung: „Da die Dächer bereits mit Fotovoltaikanlagen belegt seien, stellen wir die dafür benötigten Solarkollektoren in Form eines Energiezauns mit einer Länge von 24 Metern auf dem Boden auf.“ Somit könne bei der Heizung ganz auf fossile Brennstoffe verzichtet werden.

Die Mehrkosten für die Mieter halten sich bei der Maßnahme in Grenzen. „Die Mieterhöhung von etwa 1,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche monatlich liegt im Bereich der Einsparungen bei den Betriebskosten“, erklärt Schwenk.

Mit dem zweiten Bauabschnitt Erikahof 4-14 wurde Mitte 2023 begonnen, ein dritter und vierter Abschnitt folgen Ende 2024. Im letzten Teil sollen Luftwärmepumpen zum Einsatz kommen. Die Gesamtinvestitionen betragen etwa 13 Millionen Euro. Schwenk: „Unser Ziel ist es, von unserem bestand von etwa 3000 Wohnungen bis Ende 2026 annähern 20 Prozent auf regenerative Energien umgestellt zu haben.“

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