Quelle: CORRECTIV.Faktencheck!
Whatsapp-Kettenbrief: Hinter Kontakt „Tobias Mathis“ steckt kein Virus
In Sozialen Medien warnen Nutzerinnen und Nutzer sich gegenseitig vor einem Kontakt namens „Tobias Mathis“. Anders als behauptet, verbirgt sich hinter dem Namen aber weder ein Virus noch irgendeine andere Gefahr.
von Matthias Bau
Der Whatsapp-Kontakt „Tobias Mathis“ sei ein Virus und würde die Festplatte zerstören und Daten stehlen.
17.11.2024
Falsch
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Falsch. Die Nachricht über den vermeintlich gefährlichen Kontakt kursiert seit Jahren im Netz. Eine Gefahr stellt er laut dem Bundesinnenministerium nicht dar.
Seit Jahren wird immer wieder behauptet, einen bestimmten Kontakt bei Whatsapp anzunehmen, könne das eigene Handy schädigen. So heißt es auf Facebook, der Kontakt „Tobias Mathis“ sei ein Virus und könne „die ganze Festplatte“ zerstören und Daten stehlen. Das sei von „Europ1 und Sat1“ bestätigt worden. Auch über unseren Whatsapp-Bot schickten uns Leserinnen und Leser die Behauptung mit der Bitte, sie zu überprüfen.
Kettenbrief über „Tobias Mathis“ seit mindestens 2017 im Umlauf
Eine Google-Suche zu dem Kettenbrief führt zu zahlreichen Medienberichten. Sowohl T-online, Mimikama, als auch Chip und Giga berichteten darüber, dass die Behauptung seit 2017 kursiert – und falsch ist. Es gehe keine Gefahr von der Annahme eines Whatsapp-Kontakts aus. Weder beim deutschen Fernsehsender Sat1, noch beim französischen Sender Europe1 findet sich die angebliche Warnung vor dem Kontakt.
Vom Kettenbrief selbst geht wohl ebenfalls keine Gefahr aus: Es sind keine Links enthalten, die auf Phishing oder andere Betrugsmethoden hinweisen. Sollten Sie den Kettenbrief bekommen, verbreiten Sie ihn und die erfundene Geschichte nicht weiter.
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) klärte im Januar 2020 über den Kettenbrief auf seiner Webseite „Sicher im Netz“ auf. Dort heißt es, es drohe keine Gefahr. Das BMI rät dazu, Absender darüber zu informieren, dass es sich um eine Falschmeldung handele und so die Verbreitung des Kettenbriefs zu stoppen. Grundsätzlich sei es immer ratsam, keine Links oder Dateien von unbekannten Kontakten zu öffnen.
Redigatur: Gabriele Scherndl, Uschi Jonas