upday.de |
Bei der Suche nach einem seit Tagen vermissten Mann haben zwei Leichenspürhunde an oberirdischen Öffnungen eines alten Bergwerksstollens angeschlagen. Die Hunde zeigten jeweils «eine deutliche Reaktion», sagte eine Sprecherin der Chemnitzer Polizei am Dienstag. «Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass er den Stollen nicht verlassen hat.» Hündin Ebby aus Sachsen und Rüde Manni aus Bayern drehten zwei Runden in dem bewaldeten Areal des Erzgebirges und witterten auch an einem selbst gegrabenen Schacht sowie einer Stelle, an der das Gewölbe eingestürzt ist.
Kein Lebenszeichen im Stollen
Aufgrund bisheriger Erkenntnisse geht die Polizei davon aus, dass der Annaberger in dem Stollen ist, der unweit der Einstiegsstelle einbrach. Unter Tage waren die auf Leichengeruch trainierten Hunde aber nicht. «Wir haben keine Anhaltspunkte, dass er lebendig ist unter Tage oder den Berg doch verlassen hat und sich woanders aufhält», sagte die Polizeisprecherin. Ein Verschüttungssuchgerät, das Herztöne empfangen kann, hatte kein Lebenszeichen in dem Stollen empfangen. Wo genau der Vermisste sich im Berg befindet, ist noch unklar. Das weitere Vorgehen in dem Fall werde mit der Stadt und dem Oberbergamt besprochen, sagte die Polizeisprecherin.
Habseligkeiten an Einstiegsstelle gehören dem Vermissten
Am Mittwoch vergangener Woche hatte ein Mitarbeiter des Oberbergamtes die Polizei darüber informiert, dass sich offenbar jemand Zugang zu dem alten Stollen verschafft hatte. Ein Rucksack und ein Fahrrad, die sich dort befanden, stammten von dem Vermissten. Auch ein von Einsatzkräften gefundener gefährlicher Gegenstand – ein selbst gebastelter Metallzylinder mit Explosionsstoff für eine Sprengung – wird ihm zugerechnet. Die Behörden gehen davon aus, dass sich der Mann einen Schacht zu dem stillgelegten Bergwerksstollen im Annaberger Stadtteil Frohnau verschaffte. dpa/kzy