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Tierische Ausstellung im Historischen Archiv von Köln

Report-K

Illustration Katze und Kölner Dom. Illustration; Atelier Goral

Köln | Am 25. Oktober startet das Historische Archiv und das rheinische Bildarchiv eine Ausstellung über Tiere in Köln unter dem Titel „Geliebt, Gehasst, Gegessen – Kölner Tiere zwischen Käfig und Körbchen“.

Menschen und Tiere leben in Köln. Nur die einen Tiere werden fotografiert, die anderen mit der Fliegenklatsche zermatscht und dann gibt es noch die Tiere, die sich dem menschlichen Blickfeld entziehen. Die können winzig klein sein und mitten unter uns leben oder auch groß, nur sie finden in Köln keinen Lebensraum mehr. Nicht wenige schwimmen täglich unter der Wasseroberfläche am Rhein an Köln vorbei und wir sehen nur die Schubverbände. Um Tiere zu sehen, die nahezu vollständig aus Köln verschwunden sind – also die Nutztiere – müssen Kölner:innen reisen: in die Eifel oder ins Bergische. Nicht wenige Eltern machen Ferien auf dem Bauernhof in der Eifel, damit die Kölschen Pänz nicht glauben, dass Kühe lila sind und schokoladig schmecken. Es geht ums Tier, ums Vieh in der Ausstellung im Historischen Archiv. Ach ja und dann gibt es ja noch Cat Content. Auf den verzichtet die Ausstellung nicht, nur kontextualisiert sie ihn ein wenig anders.

Das Fotoalbum-Tier

Menschen essen Tiere nicht nur – auch wenn sie heutzutage unkenntlich in Plastikverpackungen in Kühltheken der üblichen Discounter liegen – sondern sie verniedlichen und vermenschlichen sie. Katzen – Cat Content – etwa oder Hunde – Dog Content. Und das ist nicht eine Zeiterscheinung aktuell, wie die Fotos aus einem Fotoalbum von 1934 zeigen, sondern schon lange so.

Das Historische Archiv ordnet natürlich epochal ein. So wie die Darstellungen von Tieren, die auch auf Wappen oder Siegeln zu finden seien. So verweisen die Ausstellungsmacher darauf, dass Tiere vor territorialen Grenzen nicht Halt machen. Erinnert sei an den Wolf, der die Zentrale des Kölner Energieversorgers Rheinenergie besuchte und von der Überwachungskamera fotografiert wurde. Der ist zwar nicht Thema der Ausstellung zeigt aber die Wirkmacht von Tieren und ihren Fotos. Der Wolf war für kurze Zeit bundesdeutscher Medienstar.

Die Ausstellung gräbt aus den Archiven zudem einen wilden Umgang mit Tieren aus. Etwa den Brauch aus dem 16. Jahrhundert des „Hahneköppen“ oder „Hahnenschlagen“. Da wurde an Erntedank ein Hahn kopfüber aufgehängt und wer den Kopf mit dem Degen abschlug wurde „Hahnenkönig“.

Ochsen statt Autos

Im mittelalterlichen Köln lebten die Menschen mit ihren Nutztieren. Aber auch Herden wurden immer wieder nach Köln getrieben, wo sie geschlachtet wurden. Heute hat Köln gar keinen Schlachthof mehr. Die Menschen mokierten sich 1652 über Ochsen, die die Straßen blockierten und nicht wie heute über Paketdienste. 1775 verbot der Rat der Stadt den Kölner:innen auf Schwalben zu schießen. Um 1936 wurden die Kölner Bauern aufgefordert, die Dasselfliege zu bekämpfen.

Die Ausstellung im Historischen Archiv gliedert sich in sechs Themenbereiche, darunter „Tiere schützen“, „Tiere kontrollieren“ oder „Tiere essen“. Natürlich ist auch der Kölner Zoo Thema der Ausstellung. Neben der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Vortragsprogramm, wie etwa der Kölner Feuerwehr, die Geschichten aus ihrer Einheit „Tierrettung“ vorträgt.

Für tierisch interessierte Kölner:innen bietet das Historische Archiv einen Einblick in die Koexistenz von Mensch und Tier in Köln.

Die Vorträge

Mittwoch, 20. November 2024, 18 Uhr:

Ulrich Laschet und Stefan Erben – „Seit über 150 Jahren auch für Kölner Tiere aktiv – Die Feuerwehr Köln“

Mittwoch, 04. Dezember 2024, 18 Uhr:

Dr. Mark Benecke – „Tierleben in Köln (und in der Nachbarschaft): „Verschwenderische Sittiche, schwule Vögel und glitzernde Ofen-Fischchen

Mittwoch, 15. Januar 2025, 18 Uhr:

Jun.-Prof. Dr. Ann-Marie Waldvogel – „Subtropisches Rheinland und seine eingewanderten Tierarten – ein Blick aus der ökologischen Forschung“

Mittwoch, 22. Januar 2025, 18 Uhr:

Dr. Karim Montasser – „Lebensmittelsicherheit und Suizidrate in der Tiermedizin“

Mittwoch, 05. Februar 2025, 18 Uhr:

PHK Roman Leyendecker & PHK Csaba-Stephan Bors – „Diensthunde und Dienstpferde bei der Polizei NRW“

Mittwoch, 12. Februar 2025, 18 Uhr:

Matthias Roth – „Kölner Bienenhaltung im Zeitenwandel“

Mittwoch, 12. März 2025, 18 Uhr:

Prof. Theo B. Pagel – „Entwicklung Zoologischer Gärten hin zum Artenschutz- und Bildungszentrum am Beispiel des Kölner Zoos“

Mittwoch, 19. März 2025, 18 Uhr:

Prof. Dr. Andreas Deutsch – „Von gehängten Hunden und gebannten Mäusen – Tiere in der Rechtsgeschichte“

Mittwoch, 30. April 2025, 18 Uhr:

Prof. Dr. Dr. Ulrich Raulff – „Der Dom als Pferdestall. Als das Reiten noch geholfen hat: Vom Ende des Pferdezeitalters“


„Geliebt, Gehasst, Gegessen – Kölner Tiere zwischen Käfig und Körbchen“

Die Ausstellung läuft vom 25. Oktober 2024 bis 4. Mai 2025
Historisches Archiv der Stadt Köln

Eifelwall 5

50674 Köln

Öffnungszeiten:

Dienstag – Sonntag: 10 Uhr – 16.30 Uhr

Mittwoch: 10 Uhr – 19.30 Uhr

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