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Schnee und Glätte sorgen für Verkehrschaos: Warnung vor Lawinen

upday.de |

Starke Schneefälle haben im Süden Deutschlands zu Hunderten Unfällen geführt. Ein größeres Chaos auf den Straßen blieb aber aus. In Frankreich steckten zeitweise Hunderte Lastwagen fest. Allein in Baden-Württemberg zählte die Polizei innerhalb von 18 Stunden mehr 380 Unfälle mit vielen Verletzten. Der Deutsche Wetterdienst hob inzwischen seine Unwetterwarnung vor heftigem Schneefall auf. Die weiße Pracht wird nicht lange liegen bleiben – es soll wieder wärmer werden.

Vor allem Teile Bayerns und Baden-Württembergs lagen unter einer teils dicken Schneedecke. Der Winterdienst war im Dauereinsatz. Straßen waren nach Unfällen gesperrt. Nach Schätzung mehrerer Polizeipräsidien im Südwesten wurden bei den Unfällen, die im Zusammenhang mit dem Wetter standen, mindestens 30 Menschen verletzt, überwiegend leicht. Der Gesamtschaden liege deutlich über einer Million Euro. In den meisten Fällen blieb es laut Polizei bei Blechschäden.

Zug schleift Auto an Bahnübergang mit

Im Bodenseekreis blieb ein Auto in Langenargen an einem Bahnübergang hängen und wurde von einem Zug mitgeschleift – dort lag Schnee auf der Fahrbahn. Die Fahrerin stieg laut Polizei aus dem Auto aus und ließ es dort stehen. Es wurde kurz darauf ungefähr 500 Meter mitgeschleift. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf ungefähr 100.000 Euro. In einem Ortsteil von Nagold westlich von Tübingen rutschte ein Viehtransporter ins Gleisbett und wurde ebenfalls von einem Zug erfasst, zwei Rinder starben.

Auf den Straßen brauchten Autofahrer mitunter viel Geduld: Auf der Autobahn 81 sei der Verkehr wegen der Schneefälle streckenweise fast zum Erliegen gekommen, sagte ein Polizeisprecher in Konstanz in der Nacht. Die Autos und Lastwagen kämen auf schneeglatten Straßen kaum voran. Am Vormittag entspannte sich die Lage.

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Behinderungen auch in Bayern

Kräftige Schneefälle verursachten vor allem im Süden Bayerns Probleme auf Straßen und Schienen. Bei Schneehöhen bis zu 20 Zentimetern vor allem im Allgäu und im westlichen Oberbayern kam es laut Polizei zu Dutzenden Unfällen. Im Allgäu fielen am Morgen laut Bahn einige Verbindungen aus, andere Regionalzüge kamen zu spät. Auf der Autobahn 8 in Oberbayern musste laut Polizei ein Lastwagen geborgen werden, der auf der schneeglatten Fahrbahn nicht mehr weiterkam.

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Insgesamt sei die Situation auf den Straßen angesichts der Wetterlage verhältnismäßig ruhig gewesen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West: «Dafür dass es sehr glatt war, ist wenig passiert.» In der Nacht seien 55 Unfälle im südlichen Schwaben und im Allgäu gemeldet worden, am Morgen sei es deutlich ruhiger geworden. Schwerverletzte seien zunächst nicht gemeldet worden. «Es gab kein Chaos auf den Straßen», sagte ein anderer Polizeisprecher. Die Menschen in der Region seien auf Schnee und Glätte eingestellt und führen dementsprechend vorsichtig.

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Der Lawinenwarndienst warnte nach den Schneefällen und angesichts der erwarteten Temperaturanstiege vor Lawinen in den Alpen. Gerade aus felsigem Steilgelände seien vermehrt Lockerschneelawinen zu erwarten, heißt es im Online-Portal der Lawinenzentrale. Die Lawinenzentrale spricht bis zu einem Meter Schnee, der sich nach den Schneefällen der vergangenen Tage in den Alpen gebildet hat.

Frankreich: Lastwagen stecken stundenlang fest

Auch Frankreich hatte mit heftigem Schneefall zu kämpfen. Zeitweise steckten rund 1.750 Lastzüge auf Autobahnen fest. Betroffen seien die A36 im Burgund und die A28 in der Normandie, sagte Verkehrsminister François Durovray dem Sender BFMTV. Lastwagenfahrer ignorierten demnach Fahrverbote für Lkw, die die Behörden angesichts der Wetterlage am Donnerstag verhängt hatten. In der Folge stellten sich etliche Lastzüge auf schwierigen Abschnitten quer und blockierten den kompletten Verkehr. Hunderte weitere Lastzüge wurden von der Polizei auf Parkplätze geleitet und warteten dort auf eine Entspannung der Lage. Viele Menschen mussten die Nacht in ihren Fahrzeugen ausharren.

Landesweit staute sich der Verkehr in Frankreich auf rund 600 Kilometern Länge. Es kam zu etlichen teils auch schweren Unfällen. Bei Paris kollidierten am späten Donnerstagabend auf einer Autobahn ein Reisebus, vier Personenwagen und ein Motorrad, wie die Feuerwehr mitteilte. Wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete, gab es fünf Schwerverletzte und 31 Leichtverletzte. Der Bus stürzte demnach auf die Seite. Auch der Bahnverkehr wurde behindert. Am Morgen hatten rund 200.000 Haushalte in Frankreich weiter keinen Strom, wie der Sender unter Verweis auf Angaben des Versorgers Enedis berichtete.

Wie wird das Wetter in Deutschland?

In Deutschland folgt auf den Schnee frühlingshaftes Wetter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet am Wochenende deutlich mildere Temperaturen als zuletzt. So könne das Thermometer am Sonntag im Westen und Südwesten bis zu 19 Grad anzeigen, sagte der Meteorologe Sebastian Schappert vom DWD. Doch zuvor bringt am Samstag ein Tief Regen und Wind zwischen dem Niederrhein und der Ems. Die Tageshöchstwerte bleiben im kühlen Bereich, mit 1 bis 5 Grad, im Westen und Südwesten sowie an der See bis 7 Grad.

In der Nacht zum Sonntag regnet es von Niedersachsen und NRW bis in den Osten. Entlang von Oder und Neiße sowie in den östlichen Mittelgebirgen kann es auch schneien oder gefrierenden Regen geben. Südlich von Mosel und Main bleibt es dagegen weitgehend trocken. Im Süden und im östlichen Bergland sinken die Temperaturen zudem auf bis zu minus 4 Grad, ansonsten bleibt es bei 5 bis 0 Grad weitestgehend frostfrei. dpa/chi

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