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Sanierung erneut verzögert: Kölner Bühnen eröffnen nicht vor 2026

Sanierung erneut verzögert: Kölner Bühnen eröffnen nicht vor 2026

Rundschau | Sanierung erneut verzögertKölner Bühnen eröffnen nicht vor 2026Von Michael Fuchs29.08.2024, 13:47 UhrLesezeit 3 Minuten Die Kölner Bühnen am Offenbachplatz bleiben bis Ende 2025 eine Baustelle und eröffnen nicht vor 2026.Copyright: Meike BöschemeyerNun ist die Katze aus dem Sack: Die Sanierung der Kölner Bühnen am Offenbachplatz verzögert sich voraussichtlich bis Ende 2025. Die Baukosten steigen um bis zu 90 Millionen Euro.Eine feierliche Wiedereröffnung der Kölner Bühnen mit einer glanzvollen Premiere zum Beginn einer neuen Spielzeit im September wird es frühestens im Jahr 2026 geben. Das steht seit heute fest. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Kulturdezernent Stefan Charles und Projektleiter Jürgen Marc Volm gab Baudezernent Markus Greitemann am Mittag bekannt, dass die bauliche Fertigstellung der Bühnen erst „in der zweiten Jahreshälfte 2025, respektive bis Ende 2025“ erfolgen soll. Danach erfolgt die Inbetriebnahme der komplizierten technischen Anlagen, die sich über mehrere Monate erstrecken wird – wie lange genau, ist derzeit noch unklar. Spielfertig und bereit für die Eröffnung dürften die Bühnen wohl frühestens im Frühjahr beziehungsweise Sommer 2026 sein.Im Mai hatten die Bühnensanierer einräumen müssen, dass der zuletzt avisierte Fertigstellungstermin 28. Juni 2024 nicht zu halten war. Durch die weitere Verzögerung um rund eineinhalb Jahre steigen die Baukosten laut Greitemann von zuletzt kalkulierten 709,4 Millionen Euro auf rund 800 Millionen Euro. Hinzu kommen die Finanzierungskosten für die Kredite (zuletzt mit 371 Millionen Euro angegeben) plus die Kosten für die Interimsspielstätten im Rechtsrheinischen von bislang 131 Millionen Euro, aber das wird jetzt nicht mehr reichen, weil das Interim erneut länger dauern wird. Macht unter dem Strich mindestens 1,3 Milliarden Euro Gesamtkosten. Sanierung der Kölner Bühnen läuft seit 2012Seit 2012 läuft die Sanierung von Oper, Schauspielhaus, Kleinem Haus und Kinderoper am Offenbachplatz. Nachdem die zunächst im September 2015 geplante Eröffnung wegen massivster Probleme auf der Baustelle spektakulär geplatzt war, wurde das Projekt 2016 vollkommen neu aufgesetzt. Der frühere Baudezernent Bernd Streitberger übernahm als Technischer Betriebsleiter die Verantwortung für die Sanierung. Im Jahr 2022 nannte er den 22. März 2024 als Fertigstellungstermin, musste im November 2023 aber einräumen, dass dieser Termin nicht zu halten war. Damals kündigte er die Fertigstellung bis 28. Juni 2024 an.Alles zum Thema Henriette RekerNun konstatieren seine Nachfolger, Baudezernent Markus Greitemann und Projektleiter Jürgen Marc Volm, dass die Projektorganisation in den vergangenen Jahren offenbar suboptimal war. Volm ist als externer Manager seit 15. Mai 2024 im Projekt involviert, Greitemann hat am 1. Juli 2024 den Job von Job von Streitberger (75) übernommen, der seinen bis Ende Juni laufenden Vertrag aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verlängert hatte. In den vergangenen Wochen haben Volm und Greitemann das Projekt grundlegend analysiert und inzwischen neu organisiert.Es ist mir nicht gelungen, das Projekt so fertigzustellen, wie ich es mir vorgestellt hatte.Kölns Oberbürgermeisterin Henriette RekerOberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnete die Nachricht von der erneuten Verzögerung als „für mich wirklich sehr enttäuschend. Und ich muss Ihnen sagen, dass ich bis zuletzt hoffnungsvoll und auch entschlossen war, die Bühne am Offenbachplatz im nächsten Jahr zu eröffnen.“ Daraus wird nun nichts mehr. Reker sagte, sie habe das Projekt Bühnensanierung „persönlich eng begleitet, muss aber jetzt feststellen, dass die Realität ist, dass es mir nicht gelungen ist, das Projekt so fertigzustellen, wie ich es mir vorgestellt hatte und wie die Kölnerinnen und Kölner es auch verdient hätten. Und auch wenn ich nicht unmittelbar involviert bin, trage ich als Oberbürgermeisterin letztlich die Verantwortung.“Die erneute Verzögerung, so Reker sei „unglaublich bitter – nicht zuletzt für die Mitarbeitenden, für die Ensembles, die ihre Rückkehr zu den Bühnen an den Offenbachplatz sehnsüchtig erwartet haben.“ Ihr großer Dank gelte den Intendanten „für ihre Loyalität“. Opernintendant Hein Mulders sei „unter ganz anderen Voraussetzungen und Erwartungen zu uns nach Köln gekommen“. Die OB dankte auch Interimsschauspielintendant Rafael Sanchez und dem künftigen  Schauspielintendanten Kay Voges, der sich ja auch erhofft und erwartet  habe, „anders in Köln zu starten, als er das jetzt tun kann“ so Reker. „Frustrierend und einschneidend ist diese Nachricht auch für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler“, betonte die OB. Als größtes Bauprojekt in Köln sei die Bühnensanierung eine große Herausforderung angesichts der schwierigen Haushaltslage.
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