Köln | Der Parteivorstand der Kölner CDU habe Karl Alexander Mandl zum Oberbürgermeisterkandidaten der CDU Köln nominiert. Mandl hat damit die erste Hürde zur OB-Kandidatur genommen. Jetzt muss er die Basis der Kölner CDU bei der Aufstellversammlung am 30. November 2024 von sich überzeugen.
Offen lässt die Kölner CDU, ob Mandl vom Vorstand einstimmig nominiert wurde. Die Kölner CDU teilt jedenfalls mit, dass Mandl vom Vorstand als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters nominiert sei. Mandl bedankt sich für das Vertrauen aus dem Vorstand und teilte schriftlich mit, dass er Rückenwind verspüre. Als Ziel nominiert Mandl für die Kommunalwahl 2025 die CDU zur stärksten Kraft im Rat zu machen und selbst auf dem Stuhl des Oberbürgermeisters im Historischen Rathaus Platz nehmen zu wollen. Mandl würde, gelänge ihm das, die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker abzulösen. Die Findungskommission der CDU, die Mandl für die Suche nach einem geeigneten Kandidaten oder Kandidatin eingerichtet hatte, gab kein Votum ab. Bevor Mandl seinen Wunsch zur Kandidatur aussprach, verließ er diese Findungskommission, der er selbst angehörte.
Dieser Findungskommission gehörten an:
• Karl Alexander Mandl, Parteivorsitzender der Kölner CDU
• Serap Güler, stellvertretende Parteivorsitzende der Kölner CDU
• Dr. Thomas Schneider, stellvertretender Parteivorsitzender der Kölner CDU
• Birgitta Radermacher, Regierungspräsidentin Düsseldorf a. D.
• Armin Laschet, ehemaliger Ministerpräsident von NRW
• Dr. h.c. Fritz Schramm, Alt-OB Köln
• Ulrich Soénius, Direktor des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchivs
• Monika Roß-Belkner, Mitglied im Vorstand der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Nach der Entscheidung durch den Kreisvorstand der Kölner CDU lässt Mandl schriftlich mitteilen: „Als OB werde ich mich für die Interessen aller Kölnerinnen und Kölner einsetzen. Lassen sie uns gemeinsam anpacken für ein besseres Köln, in dem wir leben wollen. Für ein Köln mit einer funktionierenden Infrastruktur der Mobilität, damit alle Verkehrsteilnehmer sicher und schnell ans Ziel kommen. Für ein sauberes und sicheres Köln, in dem wir gerne leben wollen. Und für ein Köln, in dem die Wirtschaft unerlässliche Impulse erhält, damit unser Standort zukunftssicher ist.“
Die Kölner CDU regiert seit zwei Wahlperioden im Kölner Rat, einmal als stärkste Kraft von 2015 bis 2020 und seit 2021 unter der Führung der Grünen im Bündnis mit Volt Köln. Für beide Wahlperioden gingen die Schwarzen ein Bündnis mit den Grünen ein, um Oberbürgermeisterin Henriette Reker ins Amt zu bringen. Was gelang. Für die Wahlperiode 2015 bis 2020 beteiligte sich zudem die FDP Köln im Bündnis mit CDU und Grünen als Unterstützer für Reker.
Die Wahlen zum OB seit 1999
Auf die jüngste Vergangenheit zurückgeblickt war es am 12. September 1999 Harry Blum, der die meisten Stimmen holte und in der Stichwahl am 26. September 1999 gegen die grüne Anne Lütkes gewann. Ein Jahr später nach dem Tod von Harry Blum holte Fritz Schramma die meisten Stimmen am 3. September 2000 und setzte sich bei der Stichwahl am 17. September 2000 gegen Anke Brunn von der SPD durch. Schramma blieb neun Jahre Oberbürgermeister. Erst 2009 konnten die Kölner:innen wieder einen OB wählen. Eigentlich wollte Schramma weitermachen, trat aber von der Kandidatur zurück. SPD und Grüne hatten sich verabredet Jürgen Roters zu unterstützen, da die Grünen unbedingt eine weitere Amtszeit Schrammas verhindern wollten. Die Kölner CDU schickte Peter Kurth ins Rennen. Jürgen Roters gewann bereits im ersten Wahlgang und blieb für eine Wahlperiode OB von Köln. Seit 2015 ist Henriette Reker an der Spitze des Amtes.
Die Oberbürgermeister der CDU
Die Kölner CDU musste lange warten bis sie wieder den OB stellen konnte. Nach der Befreiung von den Nationalsozialisten durch die amerikanischen Streitkräfte übernahm Dr. Konrad Adenauer vom 4. Mai bis 6. Oktober 1945 das Amt als erster OB nach dem Zweiten Weltkrieg, Ihm folgte vom 6. Oktober bis 20. November 1945 Dr. Willi Suth. Der wurde am 20. November 1945 von Dr. Hermann Pünder abgelöst. Dieser war zunächst von den britischen Besatzern eingesetzt worden. Er wurde am 24. Oktober 1946 vom ersten Kölner Stadtrat nach dem Krieg gewählt. Der blieb bis zum 19. April 1948 im Amt, bis der Stadtrat für den Zeitraum 19. April 1948 bis 15. November 1948 das Amt Dr. Ernst Schwering übertrug. Schwering wird noch zweimal zum OB gewählt für die Zeiträume 9. Dezember 1949 bis 23. November 1950 und vom 8. November 1951 bis zum 9. November 1956.
Neben der parteilosen Henriette Reker bekleideten nur SPD-Männer das Amt des Oberbürgermeisters. Bevor Harry Blum gewählt wurde stellte die SPD 33 Jahre lang in Köln die Oberbürgermeister mit Theo Burauen, John van Nes Ziegler und Norbert Burger.
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