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Lärmbelästigung: in Köln BUND fordert mehr Tempo 30 in der Stadt

Lärmbelästigung: in Köln BUND fordert mehr Tempo 30 in der Stadt

Rundschau | Lärmbelästigungin Köln BUND fordert mehr Tempo 30 in der StadtVon Diana Hass13.08.2024, 10:00 UhrLesezeit 3 Minuten Tempo 30 auf der Neusser Straße.Copyright: Meike BöschemeyerEs soll leiser werden in Köln. Das fordert der BUND Köln – und präsentiert Vorschläge.„Lärm kann gravierende Gesundheitsschäden verursachen“, mahnt Helmut Röscheisen aus dem Vorstand des BUND Köln. Damit es leiser wird in Köln, fordert die Naturschutzorganisation eine konsequente und wirksame Lärmbekämpfung. In einer Stellungnahme an Rat und Verwaltung wird dargelegt, dass die Stadt ihre Lärmschutzplanung fortschreiben müsse. Um diese Forderung akustisch zu untermalen, lud der BUND zu einem Pressegespräch an die Innere Kanalstraße Höhe Colonius.„Hier ist es besonders laut“, sagte Röscheisen mit Blick auf den Straßenverkehr. Diesen zu verringern, ist die wichtigste Forderung des BUND. An vielen Stellen sei es zu laut in Köln. Von einem Lärmwert im 24-Stunden-Zeitraum von mehr als 55 Dezibel seien 63 Prozent des Kölner Stadtgebiets und 49,8 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner betroffen.BUND in Köln: Für besseren ÖPNV„Die schnelle Umsetzung der Verkehrswende ist die effektivste Verkehrsvermeidungsstrategie“, sagt der Umweltschützer. Der ÖPNV müsse verbessert werden. Zudem brächten Geschwindigkeitsreduzierungen auf 30 Stundenkilometer den besten Effekt. „Außerhalb des vom Stadtrat beschlossenen MIV-Grundnetzes (motorisierter Individualverkehr, Anm. der Redaktion) muss eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer erfolgen“, forderte Röscheisen, der in einem Nebensatz auch den Plänen für einen Tunnel auf der Ost-West-Achse eine Absage erteilte. Begründung: Der Bau sei zu teuer, das Geld besser anders für Maßnahmen eingesetzt.Auch die Lärmbelästigung durch den Nachtflug und durch Eisenbahnen ist dem BUND ein Dorn im Auge. Hier müsse der erlaubte Lärmwert von durchschnittlich 55 Dezibel auf 40 abgesenkt werden, lautet die Forderung. Dr. Helmut Röscheisen ist im Vorstand des BUND Köln.Copyright: Diana HaßWeitere Forderung des BUND: Die bisher 15 ausgewiesenen ruhigen Gebiete in der Stadt, bei denen die Lärmbelästigung 55 Dezibel im 24-Stunden-Schnitt nicht übersteigen darf, sollen um den Äußeren und Inneren Grüngürtel erweitert werden.Vorstoß gegen illegale PartysBeim Inneren Grüngürtel und generell soll die Stadt nach dem Willen des BUND den Freizeitlärm eindämmen. Ein betroffener Anwohner, der sich von illegalen Technopartys am Herkulesberg im Grüngürtel um den Schlaf gebracht sieht, schilderte seine Qualen. „Seit etwa drei Jahren gibt es dort nächtliche Partys am Wochenende. Die Bässe dringen durch alles durch und an Schlafen ist nicht mehr zu denken“, sagte Anwohner Martin Cordemann. Alle seine Beschwerden seien bisher erfolglos geblieben, so dass er nun versucht habe, Klage einzureichen. „Während am Brüsseler Platz direkt das Ordnungsamt da ist, kommt hier nie jemand“, sagt Cordemann. „Brauchen keine Anti-Auto-Politik“BUND-Vorstandsmitglied Röscheisen indes hat auch einen konstruktiven Vorschlag gegen den Partylärm. „Wir wollen nicht als Spaßbremse auftreten“, betont er. Sein Vorschlag: „Die Verwaltung soll aktiv nach Möglichkeiten suchen, wo junge Leute Partys machen können, ohne andere zu stören. Gewerbegebiete und Industrieflächen wäre eine Möglichkeit.“Grundsätzlich bemängelt Röscheisen: ‚„Der Lärmschutz hat in Köln nicht den Stellenwert, den er haben sollte.“‘ Besser mache es beispielsweise die Stadt Stuttgart.
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