Köln-Lindweiler

Lindweiler ist ein Stadtteil im linksrheinischen Norden von Köln innerhalb des Stadtbezirks 6 (Chorweiler).

Der Ort wird im Osten durch die Eisenbahnlinie Köln-Neuss-Krefeld begrenzt. Im Süden verläuft die A 1 und das Autobahnkreuz Köln-Nord. Westlich von Lindweiler verläuft die A 57 und der Stadtteil Köln-Pesch und nördlich verläuft der Autobahnzubringer von Chorweiler zur Bundesautobahn 57.

Struktur der Bevölkerung von Köln-Lindweiler (2019):

  • Durchschnittsalter der Bevölkerung: 44,7 Jahre (Kölner Durchschnitt: 42,0 Jahre)
  • Ausländeranteil: 17,2 % (Kölner Durchschnitt: 19,4 %)
  • Arbeitslosenquote: 12,6 % (Kölner Durchschnitt: 7,6 %)

Einwohnerentwicklung

Lindweiler hatte im Jahre 1990 4.043 Einwohner. Seitdem sinkt die Einwohnerzahl bis heute. 1995 hatte sich die Einwohnerzahl um 97 auf 3.946 Menschen verringert. 2009 lag die Zahl bei 3.487 und im Jahr 2017 bei 3.442 Einwohnern.

ÖPNV

  • Buslinie 121
  • Buslinie 125
  • S-Bahn Linie 11
  • S-Bahn Linie 6

Namensgeber für den Stadteil war der Lindweiler Hof, ein seit dem 13. Jahrhundert bestehender Gutshof, der einen Großteil der Fläche der Umgebung landwirtschaftlich bestellte. Heute sind noch mehrere Gebäude des Lindweiler Hofes erhalten, die in traditioneller Fachwerk- und Backsteinbauweise errichtet sind. Im Jahr 1888 wurde aus Lindweiler schließlich ein Stadtteil Kölns. In den 1930er Jahren wurde ein großer Teil der gesamten Landfläche an bedürftige Kölner Familien für 30 Jahre verpachtet. Ziel war es, den ärmlichen Familien den Aufbau einer kleinen Landwirtschaft zu ermöglichen, so dass sie sich mit Gemüseanbau und Kleinviehzucht selbst versorgen konnte. Die Häuser wurden mit Holz aus der Umgebung errichtet, das mit Handwagen transportiert werden musste.

Bis in die 1940er Jahren gab es in Lindweiler aber weder fließendes Wasser noch Strom. Trinkwasser wurde wie im Mittelalter mit Pumpen aus Brunnen gefördert. Auch sämtliche Straßen des Stadtteils waren noch unbefestigt. Beleuchtet wurde mit Karbidlampen. Eine besondere Bedeutung erlangte Lindweiler nach dem Zweiten Weltkrieg, als hier für die zahlreichen obdachlos gewordenen Menschen Steinbaracken als Notunterkünfte eingerichtet waren. Zu dieser Zeit wurde auch endlich eine funktionierende Wasser- und Stromversorgung errichtet.

Mittlerweile ist Lindweiler fast vollständig bebaut, die landwirtschaftliche Vergangenheit lässt sich nur noch erahnen.