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Bei dem in Berlin gefundenen Sprengstoff handelt es sich nach Medienberichten um hochexplosives Triacetontriperoxid (TATP). In Berliner Sicherheitskreisen werde davon ausgegangen, dass es sich um diese Substanz handele, berichteten «Bild» und «Spiegel». Die Berliner Polizei wollte dies «weder bestätigen noch dementieren», wie eine Sprecherin sagte.
Bei TAPT handelt es sich um ein Material, das weltweit von kriminellen Netzwerken und islamistischen Attentätern verwendet wurde. Der hochexplosive Sprengstoff wurde auch bei den Terroranschlägen in Brüssel und Paris genutzt. Aber auch für die Sprengung von Geldautomaten setzten Kriminelle das Material ein.
Hintergrund: Was ist TATP? (WELT)
Sprengung in Park in Neukölln
Der Sprengstoff wurde am Mittwochnachmittag am S-Bahnhof Neukölln sichergestellt, als Bundespolizisten einen Mann kontrollieren wollten. Dieser floh jedoch und ließ eine Tasche mit der Substanz zurück. Es handele sich um ein halbes Kilo TATP, berichtete der Sender RBB unter Berufung auf Sicherheitskreise. Der Sprengstoff wurde nach Polizeiangaben später in einem nahegelegenen Park gesprengt.
Laut Polizei wurde der Mann «verdachtsunabhängig» kontrolliert. Die Fahndung nach dem Verdächtigen läuft. Dafür wertet die Polizei auch Aufnahmen aus den Überwachungskameras am S-Bahnhof aus, wie es hieß. Die Hintergründe des Vorfalls sind nach Angaben der Polizei noch unklar. Es werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es.
Polizei: Ermittlungen in alle Richtungen
Am Mittwochabend sagte eine Polizeisprecherin, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass möglicherweise ein geplanter Terroranschlag vereitelt worden sei. Gleichwohl wurde auch der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz vom Landeskriminalamt hinzugezogen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte unterdessen vor der Terrorgefahr an Bahnhöfen. «Auch in dem Bereich terroristischer Vorbereitungen oder Anschläge spielen Bahnhöfe immer mehr eine Rolle», sagte der GdP-Vorsitzende für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, «Rheinischen Post» (Freitag). Dies zeige der Fall in Neukölln. Roßkopf bemängelte, der Bundespolizei fehlten etwa 3.500 Beamte an den Bahnhöfen. Außerdem sei dort eine Überwachung mit modernster Technik zur Gesichtserkennung erforderlich. dpa/lzi