Quelle: CORRECTIV.Faktencheck!
6. Station
LORENM IPSUM
von Katarina Huth
, Robin Albers
2019 hat sich der Leipziger Stadtrat im Rathaus auf das sogenannte „Straßenbaumkonzept 2030“ geeinigt. Demnach sollen jedes Jahr 1.000 neue Bäume in der Stadt gepflanzt werden. Das wäre hinsichtlich der Versiegelungsproblematik ein wichtiger Schritt – denn Bäume speichern Regenwasser und verbessern die Luftqualität. Sie können das rasante Tempo, mit dem Leipzig immer mehr versiegelt wird, jedoch nicht ausgleichen. Zumal die Stadtverwaltung dem selbst gesteckten Ziel bislang nicht nachgekommen ist.
Generell sind die Handlungsmöglichkeiten der Stadt recht begrenzt. Wenn die Notwendigkeit gegeben ist, kann Leipzig Grundstücke über das kommunale Vorkaufsrecht kaufen. Das Bestandssetzungsgebot ermöglicht es Eigentümer dazu aufzufordern, Flächen aktiv zu nutzen. Dagegen steht aber das Eigentumsrecht im Grundgesetz, mit dem Eigentümer sich vor Gericht wehren können.
Allerdings zeigen das Jahrtausendfeld und der Bahnhof Plagwitz, dass Menschen etwas bewegen können, wenn sie sich zusammenschließen. Ein weiteres Beispiel ist der Wilhelm-Leuschner-Platz im Zentrum-Süd, ganz in der Nähe vom Rathaus. Der sollte ursprünglich stärker bebaut werden. Bei einer Bürgerbeteiligungsumfrage im vergangenen Jahr stellte sich heraus, dass sich ein Großteil der Leipziger einen grünen Wilhelm-Leuschner-Platz wünscht. Der westliche Teil soll nun entsiegelt und die Freiflächen sollen nach dem Schwammstadt-Konzept gestaltet werden.